Beschreibung
Heinrich Braun (1732-1792) gehört zu den bedeutenden Reformern und Modernisierern im bayerischen Kulturleben. Zwischen 1765 und 1785 gestaltete er die Kulturpolitik des Kurfürstentums Bayern in den Bereichen Sprache, Kommunikation, Schule, Bildung und Religion aktiv mit. Zugleich trat er durch ein umfangreiches einschlägiges Schrifttum hervor. Sein vielfältiges reformerisches und schriftstellerisches Wirken zeigt sich von einem übergreifenden Bildungs- und Akkulturationsprogramm zusammengehalten, das typische Elemente der katholischen Aufklärung enthält.
Kecks Studie unterzieht Brauns Gesamtwerk einer programmatisch-inhaltlichen und rezeptionsgeschichtlichen Analyse. Sie fragt aus kulturgeschichtlicher Perspektive nach Inhalten, Werten und Visionen, nach logischen Strukturen und konkreten Strategien seines Aufklärungsprogramms, nach den geistigen Strömungen sowie den älteren und zeitgenössischen Autoren, die Braun rezipiert hat, und nach dem Gewicht, das jenen Rahmen seines Werkes zukommt. Sie bringt mit bislang unbekannter Intensität einen für die altbayerische Aufklärung repräsentativen Reformer in den Blick und macht deutlich, inwieweit von einer genuin "katholischen Aufklärung" im deutschen Kulturraum gesprochen werden kann.
Eine Werkausgabe auf CD-ROM macht Heinrich Brauns Hauptschriften in zeitgemäßer Form zugänglich.