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»Als wären wir zur Strafe hier«

Gewalt gegen Menschen mit geistiger Behinderung – der Wittekindshof in den 1950er und 1960er Jahren

Erschienen am 09.09.2011
CHF 17,90
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895349294
Sprache: Deutsch
Umfang: 224
Format (T/L/B): 25.0 x 17.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Die Debatte um die Gewalt in der Heimerziehung ist noch nicht beendet. Mittlerweile sind auch Heime für Menschen mit Behinderungen in die öffentliche Kritik geraten. Mit der Diakonischen Stiftung Wittekindshof bei Bad Oeynhausen geht nun erstmals eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung den Vorfällen in ihren Häusern nach. Interviews mit Betroffenen und ehemaligen Beschäftigten sowie bislang unausgewertetes Archivmaterial werden im Kontext der Dis/ability History miteinander verknüpft, ausgewertet und analysiert. Beschrieben wird eine Anstaltswelt, in der Demütigungen, Schläge, Isolierungen und Medikamentengaben jahrelang probate »Erziehungsmittel« waren.

Autorenportrait

Hans-Walter Schmuhl, Prof. Dr. Geboren 1957 in Oberhausen. Studium: Geschichtswissenschaft, Germanistik und Latein in Bochum und Bielefeld. Freiberuflicher Historiker, apl. Professor an der Universität Bielefeld und stellvertretender Leiter des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel. Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Nationalsozialismus, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, Diakoniegeschichte, Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung. Mitherausgeber der Reihe »Schriften des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal / Bethel« www.idsg-bielefeld.de Ulrike Winkler, Dr. Geboren 1966 in Bad Kreuznach. Studium: Politik-, Rechts- und Erziehungswissenschaft in Marburg. Freiberufliche Politikwissenschaftlerin. Veröffentlichungen zur Diakoniegeschichte, Zeitgeschichte und Sozialgeschichte. www.schmuhl-winkler.de

Rezension

Das Buch ist eine der ersten Veröffentlichungen zur langsam in Gang kommenden Geschichte der Heime für Menschen mit Behinderungen. Sehr flüssig geschrieben, bietet es einen direkten und schonungslosen Zugriff auf Gewaltphänomene in einer Anstalt. Es ist Schmuhl und Winkler gelungen, erste Schneisen in ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet zu schlagen, und dabei die Vorzüge der Zeitzeugengespräche und der neuen Ansätze der Dis/ability Studies anzudeuten. Das Buch ist ein gutes Beispiel für den Wert lebensgeschichtlicher Interviews, denn hier wird Geschichte nicht nur über Menschen mit Behinderungen, sondern mit ihnen geschrieben. Matthias Frölich, in: Westfälische Forschungen 62, 2012 [zur 1. Auflage]

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Inhalt

Geleitwort • 7 Dank • 13 Editorische Vorbemerkung • 15 1. Einleitung • 17 Anlass • 17 / Forschungsstand • 18 / Quellen • 19 / Aufbau des Buches • 21 / Dis/ability History • 22 / Neuanfänge • 28 / Die »totale Institution« und die Diakoniegeschichte • 32 2. Gewalt auf dem Wittekindshof, 1929-1955 • 45 Ludwig C. (1929) • 47 Theodor L. (1929/1936) • 50 Karl A. (1931/1933) • 59 Friedrich D. (1936) • 64 August K. (1942) • 66 Ulrich P. (1951) • 68 Edwin v. C. (1952) • 86 Reinhard F. (1953) • 89 Stefan H. (1955) • 94 Zusammenfassung • 103 3. Hannelore A. – Stationen einer Heimkarriere • 117 4. Georg B. – ein Leben im Wittekindshof • 167 5. Resümee • 207 Dokument Alltag 60ziger – 75 • 213 Personenregister • 221

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