Beschreibung
In ökonomischen und gesellschaftlichen Kooperationsbeziehungen bekommen individuelle und kollektive Akteure Vertrauen nicht geschenkt. Sie besitzen auch keine universelle Vertrauenswürdigkeit - vielmehr bekommen sie diese von ihren Kooperationspartnern lokal zugewiesen.
In Zeiten einer zunehmend global expandierenden und sich infolgedessen auch anonymisierenden Wirtschaft ist es aus Sicht der Unternehmen daher notwendig, einen Prozess zu etablieren, der sie in die Lage versetzt, eine Reputation für Vertrauenswürdigkeit in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kooperationsbeziehungen entlang selbst auferlegter und verpflichtender Maßstäbe zu erwerben. Erfolgsstrategisch geht es dabei um die Optimierung aller in einer entstehenden Weltökonomie möglichen und erwünschten Kooperationschancen der Unternehmen. Die Herstellung von Erwartungssicherheit im Hinblick auf das Verhalten eines kollektiven Akteurs in Kooperationsbeziehungen ist die Voraussetzung dafür und Gegenstand eines bewusst etablierten Managementprozesses, dessen Funktion die Initiierung eines sich rekursiv stabilisierenden Mechanismus aus Selbst- und Fremdbindung ist. Die Selbstbindung erfolgt durch die Etablierung sogenannter Wertemanagement-Systeme. Fremdbindung, die letztlich über die Vertrauenswürdigkeit eines Akteurs entscheidet, entsteht mittels der Akzeptanz der unternehmerischen Standards und der sie durchsetzenden Instrumente durch die Kooperationspartner des kollektiven Akteurs. Gelingt die Fremdbindung, baut sich über wiederholte Interaktion eine Vertrauensatmosphäre auf, die zur Senkung der Transaktionskosten und zur Erweiterung der Kooperationschancen und damit auch zur Steigerung der Kooperationsrenten führen kann.