Beschreibung
Das Buch erzählt vom Aufstieg eines lateinamerikanischen Politikers, der Geschichte geschrieben hat – und es erzählt die Geschichte der Bewegungen, die seine Politik tragen – auch über seinen Tod hinaus. Die Bewohner der Armenviertel sahen in dem jungen Offizier mit dem roten Barett schon bei seinem fehlgeschlagenen Militärputsch 1992 ihren Helden.
Im Schatten der neuen Weltordnung schaffte es der charismatische Ex-Putschist, die zersplitterte Restlinke, die Menschenrechtsbewegung, Teile der Kirche, der Militärs, der linksbürgerlichen Parteien und vor allem die Millionen der marginalisierten Venezolaner auf seine Seite zu bringen. In allen Landesteilen haben Basiskomitees – Landarbeiter, Fischer, Indigene, Frauen etc. – eine neue Verfassung erarbeitet. Die Verabschiedung dieser Verfassung markiert den Übergang zum Modell der 'partizipativen Demokratie'.
Chávez schaffte es, die Ölindustrie unter seine Kontrolle zu bringen und legte so die ökonomische Grundlage für seine Sozialpolitik. In enger Zusammenarbeit mit Kuba wurden anderthalb Millionen Menschen alphabetisiert, medizinische Grundversorgung in die Barrios gebracht und eine Agrarreform angestoßen. Institutionen wie die 'Frauen-Bank', die Förderung alternativer Medien und die Unterstützung linker lateinamerikanischer Politiker haben seine Position als Erneuerer gefestigt. Seine vehemente Anti-Bush-Haltung machte ihn zur Galionsfigur der neuen Linken in Lateinamerika.
Autorenportrait
Christoph Twickel, Jahrgang 1966, Journalist und Buchautor, hat die Hamburger 'Recht auf Stadt'-Bewegung als Journalist begleitet und ist als Mitinitiator und Sprecher von 'Not In Our Name, Marke Hamburg' zu einem ihrer Protagonisten geworden. Er bereist Lateinamerika seit 1988. Seine Tätigkeit als freier Korrespondent hat ihn nach Mexiko, Panama, Kuba und Venezuela geführt. Arbeitet als freier Autor unter anderem für die tageszeitung, die Frankfurter Rundschau, die Frankfurter Sonntagszeitung, Brand Eins oder das Greenpeace Magazin.