Beschreibung
Hans Platschek hat als Maler, Essayist und Kritiker auf vielfältige Weise das künstlerische Schaffen gestaltet und kommentiert. Ob als junger mittelloser Emigrant in Montevideo 1942 oder als international renommierter Künstler heute, stets ist das Nachdenken über das Wesen der Malerei für ihn ein Selbstverständnis. Vehement wendet sich Hans Platschek gegen das Ausblenden des Künstlers aus dem Prozeß des Machens. Die bildnerische Phantasie, die ein unbegrenztes Abenteuer ist, steht gegen die Ansprüche des Kunstmarktes, die Smart Art oder den eindimensionalen politischen Realismus. Der Blick des Malers auf die Farbe, die Figuration, die Fläche, den Arbeitsprozeß, die Kunstgeschichte bestimmen diese biographisch-reflexi-ven Texte, die dem Leser auf anschauliche Weise die ästhetische und menschliche Erfahrung ei-nes Künstlers im 20. Jahrhundert vermitteln. Was ist ein Bild? Was ist die Kunst? Ein Querschnitt aus kunsttheoretischen Essays, Interviews und Selbstdarstellungen über die Lust des künstlerischen Individuums am Malvorgang.
Autorenportrait
Hans Platschek, geboren 1923 in Berlin, 1939 Emigration nach Südamerika. 1953 Rückkehr nach Europa mit wechselnden Stationen in München, Rom, London, Tanger. Von 1955 bis 1963 lebte er in München, wo er 1957 die erste von zahlreichen Ausstellungen in der Galerie van der Loo hatte. München war in der Zeit auch Schauplatz einer neuen Kunstgruppe, S.P.U.R., deren Mitglieder Platschek mit dem Informel und den Arbeiten der Gruppe Cobra bekannt machte, auch mit Asger Jorn selbst. 1958 nahm Platschek an der XXIX. Biennale in Venedig teil, im Jahr darauf an der II.documenta in Kassel und an der 5. Biennale in Sao Paulo. Seine Bilder werden in zahlreichen Museen in Europa und Amerika gesammelt. In den 6oer Jahren kehre er schließlich nach Hamburg zurück. Er starb im Jahr 2000.