Beschreibung
Der vorliegende Band der Franz Jung Werkausgabe vereinigt drei Romane aus den Zwanziger Jahren: einen aus ihrer Anfangs- und zwei aus ihrer Endphase. Am Anfang steht Proletarier, verfasst im Herbst 1920 während eines Gefängnis-Aufenthaltes, erschienen 1921. Der 1930 beendete Roman Arbeiter Thomas fand während der Weimarer Republik keinen Verleger und wird hier erstmals aus dem Nachlass ediert. Hausierer von 1931 schließlich ist das letzte Buch, das Franz Jung vor seiner großen Autobiographie aus dem Jahre 1961 überhaupt noch veröffentlichen konnte.
„Es ist verlockend, die Titel der hier abgedruckten Werke gleichsam allegorisch zu nehmen und darin markante Figurationen der Weimarer Republik zu sehen.“ (Aus dem Nachwort von Walter Fähnders)
Autorenportrait
Franz Jung, 1888 in Neiße, Oberschlesien, geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitarbeiter der Aktion von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schreibt für Piscator Theaterstücke. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Rußland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, arbeitet in New York und San Francisco als Wirtschaftsjournalist. Ende der fünfziger Jahre Rückkehr nach Europa. 1961 erscheint erstmalig seine Autobiographie. Jung stirbt 1963 in Stuttgart.