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Krankheit als Kränkung

Narzissmus und Ignoranz in pandemischen Zeiten

Erschienen am 01.04.2022, Auflage: 1. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783893202874
Sprache: Deutsch
Umfang: 112
Einband: Gebunden

Beschreibung

Anders als noch im 19. Jahrhundert, in dem der Zusammenhang zwischen Seuchen und Slums Sozialkritiker auf den Plan rief, fuhlen sich heute jene besonders kritisch, die die epidemiologisch sich geltend machende Einheit des Menschengeschlechts vor der Krankheit abtun oder gleich leugnen. Die absolute Freiheit, um die es diesen Kritikern zu tun ist, ist nur noch unzureichend als politische Manifestation zu deuten, vielmehr muss er als Ausdruck eines spezifischen Sozialcharakters gelten, dessen Selbstbezuglichkeit, die Krankheit lediglich als Kränkung wahrnimmt, die postindustrielle Gesellschaft selbst befördert: indem sie Konkurrenz verabsolutiert und zugleich das Trugbild der Definitionsmacht des Einzelnen uber Natur (auch die eigene) und Gesellschaft stiftet.

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