Beschreibung
Der evangelische Theologe Helmut Gollwitzer gehörte lange Zeit zum Gewissen der deutschen Nation. In der Zeit des Nationalsozialismus kritisierte er offen die Rassenpolitik der Nazis. Sein Buch über die russische Kriegsgefangenschaft („. und führen, wohin Du nicht willst“) war für viele Deutsche wegweisend für eine neue protestantische Frömmigkeit.
Gollwitzer blieb fasziniert von der sozialistischen Idee und wirkte leidenschaftlich am Aufbau einer humaneren Gesellschaft mit. Das bedeutete für ihn unter anderem Protest gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands und gegen den Vietnamkrieg. Als Professor an der Kirchlichen Hochschule in Berlin gestaltete er die 68er-Jahre aktiv mit und beschwor die Vision eines geeinten Deutschland. „Wir sind geliebter als wir wissen“ – diese Hoffnung trug ihn durch sein Leben.
Ein Porträt zum 100. Geburtstag des bedeutenden Theologen
am 29. Dezember 2008.
Autorenportrait
Ralph Ludwig,
Dr. theol., geboren 1943, war zunächst Pfarrer in Heidelberg,
dann von 1983 bis 2006 Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk (Religion und Gesellschaft). Heute arbeitet
er als Schriftsteller. Zahlreiche Veröffentlichungen zu theologischen Themen.
In der Reihe wichern porträts ist von ihm erschienen:
Die Prophetin. Wie Dorothee Sölle Mystikerin wurde.