Beschreibung
"Yes, No, Perhaps" sind die meistgeschriebenen Worte in den Kunstwerken von Mary Bauermeister. Gemeinsam stehen sie für das Konzept der mehrwertigen Ästhetik im Oeuvre der deutschen Künstlerin - eine Ästhetik, die Bauermeister durch Rückgriffe auf die mehrwertige Logik entwickelt und die ihr Schaffen bestimmt. Dies verdeutlichen zentrale Werkphasen, die sowohl miteinander in Kontext gebracht werden als auch mit der neoavantgardistischen Kunst der Nachkriegszeit in Europa und den USA. Die Entwicklung von Bauermeisters Kunst mag zunächst disparat erscheinen, jedoch sind ihre Leinwand- und Reliefarbeiten, Zeichnungs- bzw. Schriftbilder, Linsenkästen und Steinbilder durch ein wechselseitiges Verhältnis aus Kombinationen, Vernetzungen und daraus resultierender Mehrwertigkeit bestimmt. Mittels der Herausforderung von Logikkategorien sowie ubiquitärer Metareferenzen erscheint schließlich das gesamte Oeuvre als eine miteinander verbundene Assemblage.
Autorenportrait
Hauke Ohls hat Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Universität zu Köln studiert. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Daneben ist er Assistent von Mary Bauermeister und mit dem Erstellen ihres Werkverzeichnisses beauftragt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen von theoretischen, soziologischen und philosophischen Fragestellungen der modernen und zeitgenössischen Kunst, insbesondere der politisch-ökologischen Ästhetik, dem Diskurs um Objekt, Materialität und Bild, Medienkunst sowie der transkulturellen Kunstgeschichte.