Beschreibung
Die Struktur des sozialen Systems „Familie" hat sich in den letzten Jahrzehnten laufend verändert. Trotz Individualisierung und Pluralisierung orientieren sich Familienpolitik, Frauenpolitik, Sozialpolitik und andere Politikbereiche wie auch Familiensoziologie weitgehend an einem Leitbild, das die Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse wenig berücksichtigt. Die Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern ist das stabilste Element der Familie, vor allem wenn es um die mit Sorge und Pflege verbundenen Arbeiten geht. Das Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nach wie vor das Problem vieler Frauen, aber nur ganz weniger Männer. Viel zu schnelll fügen sich viele Frauen in alte Rollen. Dennoch – der Druck der Veränderung hin zu anderen (Zusammen)lebensformen geht ebenso von Frauen aus. Sie bauen sich Netzwerke von FreundInnen, haben Mut zum Experimentieren und zu neuen Beziehungsmustern, die nicht in allen Fällen gleich Ewigkeitscharakter haben müssen, sondern offen bleiben für Veränderungen.
Autorenportrait
Gisela Notz, Dr. phil., Sozialwissenschaftlerin, wissenschaftl. Mitarbeiterin im Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung. Arbeitsgebiete: Forschung zu bezahlter und unbezahlter Frauenarbeit, berufliche Bildung, historische Frauenforschung.