100 Jahre Jugendamt Böblingen
Die Entwicklung der Jugendhilfe im heutigen Landkreis Böblingen seit 1920
Frie, Ewald / Haas u a, Viola
Erschienen am
01.10.2024
Beschreibung
Vor etwas mehr als hundert Jahren nahmen in Württemberg die ersten Jugendämter ihre Arbeit auf. Württemberg hatte als erster und einziger Flächenstaat im Deutschen Reich im Oktober 1919 ein Jugendamtsgesetz verabschiedet. Die wichtige Aufgabe der Jugendfürsorge wurde den Oberämtern, den späteren Landkreisen, übertragen. Der vorliegende Band untersucht die spannende Entwicklung des Jugendamtes auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Böblingen in seinen Kontinuitäten und Brüchen. Er ist entstanden aus einer mehrjährigen Zusammenarbeit des Lehrstuhls für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen (Prof. Ewald Frie) mit dem Kreisarchiv Böblingen (Debora Fabriz) und dem Amt für Jugend des Landkreises Böblingen (Viola Haas und Wolfgang Trede). Ein großer Teil der Beiträge ist das Resultat studentischer Forschungsarbeiten im Hauptseminar 100 Jahre Jugendamt Böblingen der Universität Tübingen. Wie haben das Jugendamt und die mit ihm kooperierenden Institutionen und Akteure in verschiedenen historischen Phasen gearbeitet? Mit welchen sozialen und jugendkulturellen Phänomenen war die Jugendhilfe konfrontiert? Gab es spezifische Entwicklungen in Böblingen? Die Beiträge richten ihren Fokus auf Gründung und Aufbau in den 1920er Jahren, Aushöhlung der Aufgaben im Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und gesellschaftlicher Zusammenbruch, Restauration und Aufbruch in den 1950er und 1960er Jahren, Modernisierung und Professionalisierung in den 1970er und 1980er Jahren und das Arbeiten auf neuer gesetzlicher Grundlage ab 1990. Das Buch bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte einer Institution, die seit 100 Jahren Kinder und Jugendliche und damit die Zukunft der Gesellschaft im Blick hat. Ihr Handeln und die Diskussionen darüber sind ein wesentlicher Teil deutscher Zeitgeschichte.