Beschreibung
Die Notwendigkeit, dieses Buch zu schreiben, entstand bei der Begegnung mit afrikanischen Seelsorgern und Seelsorgerinnen in Tansania. Die Arbeit fragt zunächst danach, wie in Afrika Beratung und Seelsorge getrieben wurden, bevor die Missionare kamen.
Eine Befragung von rund 50 alten Menschen, kirchlichen Mitarbeitenden und Gemeindegliedern zeigt, wie der Mensch in Ostafrika in die Strukturen von Familie, Sippe und Nation eingebunden war und wie der/die Einzelne als Teil des Systems Beratung erfuhr.
Die Umfrage wird gestützt durch Material, das Bruno Gutmann und andere Missionare der Leipziger Mission um die Jahrhundertwende sammelten. Die pastoralpsychologische Diskussion Afrikas aus den 90er Jahren zeigt einige kontextuelle Lösungsansätze. Die Arbeit führt mit den so gewonnenen alten und neueren seelsorglichen Konzeptionen Afrikas einen Dialog.
Dialogpartner ist die Seelsorge-Bewegung, die um 1925 in den USA entstand und sich über die Niederlande in den deutschsprachigen Raum fortsetzte. Dabei zeigt sich, dass die Weisheit afrikanischer Beratung und der am Menschen orientierte, systemische Ansatz der Seelsorge-Bewegung einander sowohl kritisch in Frage stellen als auch gegenseitig befruchten können.
Aus der Praxis in Tansania und Deutschland und für sie werden Leitlinien für eine kontextuelle Seelsorge entwickelt.