Beschreibung
Der in den späten 1980er Jahren einsetzende politische und gesellschaftliche Umbruch in Osteuropa gehörte sicher zu den folgenreichsten Revolutionen der Moderne. Die Länder Westeuropas waren daran anfangs nur indirekt beteiligt, Westfalen als Region in geringer Entfernung zur ehemaligen DDR-Grenze hatte sich nach 1989 allerdings mit besonderen Bedingungen des Austauschs und der Entmilitarisierung auseinanderzusetzen. Thomas Küster zeigt am Beispiel einer einzelnen Region, warum die Menschen in den alten Bundesländern zwar ganz anderen Anforderungen ausgesetzt waren als die Menschen im Osten, sie aber dennoch zu Mit-Akteuren des Übergangs wurden. Im Rahmen dieser „regionalen Vereinigungsgeschichte“ wird auch deutlich, welche Auswirkungen des Umbruchs Westfalen am nachhaltigsten veränderten: die Migration von Ost nach West, die Öffnung der Märkte in Richtung Osteuropa und Asien sowie die Verringerung der Militärpräsenz an den zahlreichen Standorten.