Beschreibung
Der Name der Reihe „denk mal kunst“ ist doppeldeutig gewählt, spannt er doch einen Bogen von der Denkmalpflege hin zur Förderung der Kunst. Der Künstler, mit dem diese neue Reihe des Landkreises Rottweil startet, ist Jürgen Knubben. Die Idee von „denk mal kunst“ ist, die Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern in Bezug zu Kulturdenkmälern im Kreisgebiet zu setzen. Knubbens Stahlskulpturen sind im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg zu sehen, das über einen spätbarocken Konventbau, die Klosterkirche und Reste eines gotischen Kreuzgangs verfügt. Die Wahl Jürgen Knubbens ehrt nicht nur dessen Engagement für die Kunst und die Kunstvermittlung, seit 1993 leitet er das Forum Kunst Rottweil, sie ist auch ein Geschenk zu seinem 60. Geburtstag. Wie die Reihe so ist auch das Werk des gebürtigen Rottweilers Jürgen Knubben durch Dichotomien geprägt. Es beruht auf den Gegensätzen konvex-konkav, plastischlinear, sphärisch-plan. In den 1980er Jahren entschied sich Jürgen Knubben, der Theologie studiert hat, für Baustahl als Material. Seine Werke sind dem Minimalismus verpflichtet und beruhen auf einfachen geometrischen Grundformen wie dem Kreis, der Ellipse, dem Quadrat, dem Rechteck und dem Dreieck, in ihnen deutet sich die Möglichkeit zu einer Besitznahme durch den Menschen an. Türme und Obelisken finden sich ebenso in seinem Formenvokabular wie Leitern und Häuser. Und sie sind häufig als Paar anlegt. Als „dialogisch-choreografisch angelegte Duette“ hat der Kunsthistoriker Herbert Köhler, der in diesem Katalogbuch in Jürgen Knubbens Werk einführt, diese „Twins“ bezeichnet. In Jürgen Knubbens gleichnamiger Ausstellung im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg gibt es aber noch ein Drittes. Es ist der Genius Loci der Klosterkirche, des Kreuzgangs und des Konventbaus, der eine reizvolle Ménage-à-trois entstehen lässt.