Beschreibung
Die Zeit arbeite für sie, sagt Stefanie Lampert. Nicht in dem Sinne, dass sie den Wert ihrer künstlerischen Arbeiten steigere, sondern in einer viel umfassenderen Bedeutung. Der jeweilige Lichteinfall verändert die der Abstraktion verpflichteten Werke nicht nur, er weckt sie erst zum Leben. Zwei Arbeiten stehen im Mittelpunkt der Monografie der 1966 in Pforzheim geborenen Künstlerin. Einmal ihre Installation Montevideo, die für die Ausstellung des Museum Ritter Neue Freunde - Aktuelle Positionen zum Quadrat entstand und ihr Kunst-am-Bau-Wettbewerbsbeitrag für das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide Arbeiten können exemplarisch für den Umgang mit Farbe, Licht und Raum von Stefanie Lampert stehen. Ihre Installationen wirklich zu erfassen, hieße sie einen ganzen Tag anzuschauen, wenn nicht gar ein Jahr, um den Wechsel des Lichts zu beobachten. Obwohl Stefanie Lampert an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe Malerei studierte, geht das, was sie schafft, genau genommen, über Malerei hinaus. Sind es doch Räume, genauer farbige Lichträume, die entstehen, wenn sie wie in Waldenbuch die Fenster mit transparenten Farbfolien überzieht. Dass das Licht gleichermaßen Farbe wie auch Schatten hervorruft, zeigt ihre Malereiinstallation in Karlsruhe, die sich dem Relief annähert und die Besonderheiten des Raumes einbezieht. Es ist konkrete Kunst mit viel Tiefenwirkung.