Beschreibung
Es gibt eine schöne persische Legende über Christus, der eines Tages mit den zwölf Aposteln seines Weges ging. Sie fanden einen in Verwesung übergegangenen, fürchterlich stinkenden Hund. Die Apostel wandten sich angeekelt weg. Christus aber sagte, weil die Zähne des Hundes gerade im Sonnenlicht glänzten: 'Schaut, die Zähne, wie wunderbar!' Beides war erlebbar, der böse Gestank und die schönen Zähne. Es ist wirklich Geschmacksache, ob ein Mensch das Leben von der Seite des Gestanks nehmen will - dann kann ihm das Leben schön 'stinkig' vorkommen! - oder ob jemand das Leben von der Seite des Lichtvollen nehmen will, ohne aber 'abzuheben'. (Aus der Vortragsankündigung)
Autorenportrait
Pietro Archiati, geboren 1944 bei Brescia (Italien). Ab seinem 10. Lebensjahr Klosterschule in einem kleinen missionarischen Orden. Nach dem Abitur Studium der Theologie und Philosophie in Rom und München. 1968-70 Volksschullehrer in Laos während des Vietnam-Krieges. 1974-76 als Ordenspriester in New York unter anderem in der Marriage-Encounter-Bewegung. Einsiedler am Comer See, wo er 1977 das ihm bis dahin völlig unbekannte Werk Rudolf Steiners entdeckt. Dazu sagt er in einem Vortrag (2002): 'Innerhalb von Tagen. wusste ich mit innerster Gewissheit: Das ist es, was du dein ganzes Leben in Ost und West gesucht hast. Wie ein Orkan hat es auf mich gewirkt.' 1981-85 ist er in Südafrika als Dozent in einem Priesterseminar. Die Spannung mit der Kirche nimmt naturgemäß mit der Zeit zu und hat letztendlich zur Folge, dass sein Wirken im Rahmen der Kirche nicht mehr möglich ist. Seit 1987 ist er unabhängig von jeder Institution als Autor und Redner in Deutschland und anderen Ländern tätig. Seine Bücher sind in verschiedenen Sprachen erhältlich. Seit 2004 veröffentlicht er zusammen mit der Verlegerin Monika Grimm im Verlag Rudolf Steiner Ausgaben Werke und Vorträge Rudolf Steiners, die heute einen besonderen Aktualitätswert haben. Seine Vorworte zu den Steiner-Bänden sind der Versuch, eine Brücke zwischen der Anthroposophie und dem heutigen Zeitgeschehen zu schlagen.