Beschreibung
Durch das neue Sozialgesetzbuch II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) ist nach 2005 mit den Jobcentern ein neues Arbeitsfeld für die Soziale Arbeit entstanden. Diese „neuen“ sozialen Dienste am Arbeitsmarkt sind vor allem gesprächsförmig organisiert. In den Institutionen der Grundsicherung für Arbeitsuchende kommt den Gesprächen zwischen „Kundinnen“ bzw. „Kunden“ und „persönlichen Ansprechpartnern“ bzw. „Ansprechpartnerinnen“ eine herausragende Bedeutung zu. Nach wie vor sind sie jedoch kaum erforscht. Das vorliegende Buch greift dieses Forschungsdesiderat auf. Es werden Gespräche mit jungen „erwerbsfähigen Hilfebedürftigen“ in Jobcentern konversationsanalytisch untersucht. Das Buch richtet sich an Forschende in den Bereichen Gesprächs- und Beratungsforschung, Jugend- und Arbeitsmarktforschung, an Praktiker/-innen im Bereich der Übergänge junger Menschen in Erwerbsarbeit und der Arbeitsverwaltung sowie an Professionelle in anderen Feldern, in denen Gespräche im Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle geführt werden.
Autorenportrait
Dr. Daniela Böhringer Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim, rof. Dr. Ute Karl Assoc. Prof. an der Universität Luxemburg, Integrative Research Unit on Social and Individual Development r. Hermann Müller Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim, rof. Dr. Wolfgang Schröer Professor am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim, rof. Dr. Stephan Wolff Professor am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim.
Rezension
Der Band liefert reichhaltiges Material sowie eine Reihe von detaillierten Einblicken und differenzierten Aussagen zu den Gesprächen mit unter 25-Jährigen im Jobcenter. Es ist den Ergebnissen der Studie zu wünschen, dass sie sowohl in der Beratungsforschung als auch für weitere Forschungen bezüglich der Institution Jobcenter genutzt werden. Das Buch sei aber auch besonders jenen empfohlen, die sich für Ethnomethodologie und Konversationsanalyse interessieren, da die sorgfältige Darstellung einen spannenden Einblick in die Einsatzmöglichkeiten dieser Forschungsmethodologie bietet.
Erziehungswissenschaftliche Revue (EWR) 11/2012
Allemal sind aus den Ergebnissen sinnvolle Handreichungen zu beziehen. Auch belegt die Studie nicht zuletzt durch ihre Anlage eine methodische Überlegenheit gegenüber rein quantitativ verfahrender Sozialforschung, wodurch sich die Lektüre nebst ihrem Materialreichtum und den an vielen Stellen angeregten Anschlussdiskussionen empfiehlt.
Socialnet.de, 19.04.2012
Sonstiges
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