Beschreibung
Die vorliegende Arbeit untersucht am Beispiel der Kanarischen Insel Lanzarote den Einfluss von Mulchdecken, die aus porösem Vulkangestein bestehen, auf die nächtliche Kondensation. Dabei wird die in der Literatur vielfach vertretene Annahme, wonach diese landwirtschaftliche Praxis zu einer Erhöhung der nächtlichen Kondensation von Wasserdampf aus der Atmosphäre führt, durch vergleichende Messungen kritisch untersucht. Zugleich werden Daten zur Modifikation der Regeninfiltration und -verdunstung durch die Mulchdecke, zur räumlichen und zeitlichen Variabilität der Kondensation auf Lanzarote, zur Repräsentativität und Vergleichbarkeit unterschiedlicher Kondensationsmessverfahren, zur Abhängigkeit der Kondensation von meteorologischen Einflussgrößen und zum Verhalten dreier weiterer Mulchsubstrate vorgestellt. Als Fazit dieser Arbeit gilt, dass das vorgefundene Mulchverfahren entgegen bisheriger Literaturannahmen keinen positiven Einfluss auf die Höhe der nächtlichen Kondensation hat. Zudem konnte nächtliche Kondensation auch bei hohen Windgeschwindigkeiten nachgewiesen werden. Eine umfangreiche Ergebnisdiskussion befasst sich mit den Ursachen der vorgefundenen Phänomene, den Grenzen der Aussagefähigkeit der angewandten Methoden und weiterem Forschungsbedarf.