Beschreibung
Eine Sängerin sang Rossini eine seiner Arien vor, die sie so stark verzierte, dass der Komponist ihr zwar höflich Beifall spendete und ihre schöne Stimme lobte, um sie dann aber zu fragen, von wem denn die Musik stamme.
Aus dieser Anekdote darf nicht der Schluss gezogen werden, dass Rossini nur die von ihm selbst ausgeschriebenen Koloraturen für angebracht hielt. Vielmehr war es zu seiner Zeit allgemein üblich, dass die Sänger eigene Verzierungen anbrachten, und gute Gesangskünstler konnten dies auch geschmackvoll ausführen. Rossini legte allerdings Wert darauf, dass seine Musik angemessen verziert wurde. Die Kolorierung musste bestimmten Regeln folgen. Nach der Hochblüte des Belcanto verlor sich diese Kunst nahezu gänzlich. Die eineinhalb Jahrhunderte lang verschüttet gebliebene Kenntnis der Gesangsverzierung durch die Sänger holt Francis Benichou in diesem Buch wieder in das Bewusstsein zurück – eine Anleitung für Sänger zur Vollendung ihrer Gesangskunst und ein Beitrag zum gesteigerten Hörgenuss des Publikums.
Autorenportrait
Francis Benichou, geboren 1987 in Zürich, ist diplomierter Klavierlehrer und hat 2012 ein Gesangsstudium an der Haute École de Musique Lausanne-Fribourg abgeschlossen. Aktuell bildet er sich in Triest am Conservatorio Tartini in Orchesterleitung weiter. Nach einer vierjährigen Tätigkeit als Klavierlehrer arbeitet er zurzeit als Chorleiter und Sänger. Er korrepetierte und assistierte unter anderem beim Opernfestival Rossini in Wildbad und ist Leiter des Ensembles Virtuosi Rossiniani, das sich mit der historischen Aufführungspraxis in der Musik Rossinis befasst.
Sonstiges
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