Die Entdeckung der Freiheit
Amerika im Denken Hannah Arendts
Thaa, Winfried / Probst, Lothar
Erschienen am
01.01.2003
Beschreibung
Hannah Arendt sah in der Verfassung und den Institutionen der amerikanischen Republik die neuzeitliche Gründung politischer Freiheit. Zwar hielt Arendt an ihrer kulturkritischen Haltung gegenüber dem freiheits- und persönlichkeitsbedrohenden Funktionalismus der Moderne fest, glaubte jedoch in der demokratischen Politik einen Bereich identifiziert zu haben, in dem Menschen jenseits von Gewalt, Zwang und Herrschaft als Gleiche miteinander verkehren und aktiv an der Regelung ihrer öffentlichen Angelegenheiten teilnehmen können. Die Beiträge der internationalen Tagung diskutieren Arendts Verhältnis zur politischen Geschichte und Kultur Amerikas und fragen u.a., welchen Anteil Arendts bewußt angenommene Identität als Jüdin und ihre politische Aktivität in der zionistischen Bewegung an dieser Rezeption der amerikanischen Demokratie hat und inwieweit ihre republikanische, liberalismuskritische Interpretation der amerikanischen Revolution noch tragfähig sein kann für das Verständnis politischer Konflikte in den radikal pluralistischen und multikulturellen Gesellschaften der Gegenwart.
Winfried Thaa, geb. 1952, ist Professor für Politische Theorie an der Universität Trier. Er veröffentlichte u.a.: Herrschaft als Versachlichung (1983); Die Wiedergeburt des Politischen (1996).
Lothar Probst, geb. 1952, ist akademischer Rat am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen. Veröffentlichungen u.a.: Einschnitte – Hannah Arendts politisches Denken heute (hg. zusammen mit Antonia Grunenberg, 1995).