Beschreibung
Sie gilt als das Urgefühl des Menschen und gerade Schriftsteller versuchen, sich ihr mit der Intensität des Wortes zu nähern: die Liebe. Nur wenigen gelingt dies jedoch in der verspielt-melancholischen Leichtigkeit eines Kurt Tucholsky. Die hier versammelten Erzählungen Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte und Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte gleichen Pastellzeichnungen, die mit schlichten Strichen ein ganzes Universum entstehen lassen, dessen Bildkraft und verborgene Sehnsucht gerade deswegen bezwingen, weil sie in der vordergründigen Unscheinbarkeit der Farben zugleich enthalten und gestillt sind. Tucholskys Erzählungen bleiben dem Lesenden jedoch gerade deshalb in Erinnerung, weil sie nicht den Anspruch erheben, das Rätsel der Liebe lösen zu wollen. Auf diese Weise schaffen sie einen Raum, der es ihnen erlaubt, die Liebe zu veranschaulichen: ihre unstillbare Sehnsucht nach dem nie zu Befriedigenden, ihre neckisch-frivole Saumseligkeit, aber auch ihre unergründlichen Wünsche und destruktiven Begierden.
Autorenportrait
Kurt Tucholsky (1890-1935), in Berlin als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren, betätigte sich nach dem Jurastudium in Berlin und Genf und der anschließenden Promotion in Jena in der Weimarer Republik als Dichter, Schriftsteller, Kunstkritiker und Journalist. In seinem Selbstverständnis als linker Demokrat und Pazifist warnte er bereits früh vor der Bedrohung durch den Nationalsozialismus. 1930 verlegte er seinen Wohnsitz nach Schweden, 1933 verbrannten die Nationalsozialisten seine Bücher. Am 21.12.1935 starb Tucholsky vermutlich an den Folgen eines Suizidversuchs.
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