Beschreibung
Die Kunst der Moderne setzt sich nicht erst seit Picassos berühmtem kubistischem Objekt „Absinth-Glas“ von 1914 mit der Farbe auseinander. Wie nur wenige Künstler der Gegenwart erklärt der 1967 geborene Bildhauer, Maler und Grafiker Menno Fahl die Farbe zum zentralen Thema seiner Arbeit. Die menschliche Figur bildet trotz Schematisierung und Verfremdung die zentrale Klammer im Schaffen des Künstlers. Hölzerne Fundstücke sind das bevorzugte Material des Bildhauers Menno Fahl. Daneben finden sich in seinen Assemblagen jedoch auch andere Materialien wie Draht, Nessel, Papier und Pappe. Die Farbe negiert jedoch deren ursprüngliche, eigenwertige Oberflächentextur und bindet sie gleichsam in einem Farbraum. Plastische Formen stehen dabei allansichtig im Raum oder aber sie erscheinen in eine Reliefstruktur eingebunden. Gattungsgrenzen zwischen Plastik und Malerei werden auf diese Weise aufgehoben. Der Schritt hin zum farbintensiven Tafelbild wie zur collagierten grafischen Arbeit entsteht letztendlich aus gleicher Wurzel: Der vom Künstler erzeugte Farbraum hebt jegliche Tektonik, die Vorstellung von erdschwerem Tragen und Lasten der Form, zu Gunsten einer all-over-haften Leichtigkeit auf. Die Betonung des Montagecharakters vermittelt den Plastiken wie den Bildern und Grafiken etwas Leichtes und Spielerisches. Vor allem aber entwickeln sie den Eindruck magischer Präsenz.