Beschreibung
Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten? Jesus sagte: Ich bin es und ihr werden den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. (Mk 14,61-62) Das christliche Bekenntnis zu Jesus, dem Sohn Gottes, findet in Jesu Aussagen über den Menschensohn ein gesichertes Fundament. Im Verhör vor dem Hohen Rat bezog Jesus den Zentralbegriff seiner Selbstdeutung nämlich nicht nur auf den messianischen Herrscher im Buch Daniel (Dan 7), sondern auch auf den Sohn Gottes und zweiten Kyrios in Psalm 110. Die Historizität dieser Szene, aber auch das hohe Alter des in die Zeit Echnatons zurückreichenden Psalms, begründen das zentrale Ergebnis der Studie: Jesus von Nazaret hatte sich nicht nur vor Kajaphas, sondern auch im Kreis der Zwölf als Sohn Gottes definiert (Mt 11,27; Lk 10,22); als solcher ist er in der apostolischen Verkündigung von Anfang an und im Neuen Testament seit früher Zeit bezeugt. Die Studie nimmt somit eine Debatte auf, die schon Benedikt XVI. für dringlich gehalten und den Papst zur Ausarbeitung seiner Jesus-Bücher motiviert hatte.
Autorenportrait
Prof. P. Dr. Josef Schmidt CSsR (*1949 in Körprich) trat im Jahre 1969 der Kongregation des Allerheiligsten Erlösers (Redemptoristen) bei und empfing 1975 die Diakonats- und Priesterweihe. Er studierte Philosophie, Theologie und Mathematik in Hennef und Bonn sowie Bibeltheologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Von 2007 bis 2013 war er Dozent und danach bis 2017 Lehrstuhlinhaber für neutestamentliche Exegese und Einleitungswissenschaft an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin.