Beschreibung
Andrej Tschichatschow, genannt Tschick, ist der Neue in der Klasse, der von der ersten Sekunde an keinen guten Eindruck hinterlässt. Wortkarg und mit Alkoholfahne begrüßt er seine Mitschüler, die den Jungen für ein Mitglied der Russenmaa halten. Mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination beobachtet auch Maik den Neuankömmling, hat aber eigentlich eigene Probleme. Seine Mutter muss zum wiederholten Mal für einen Entzug in die "Schönheitsklinik", während sein Vater die Geliebte mit auf Geschäftsreise nimmt. Als Tschick mit einem "geliehenen", hellblauen Lada vorfährt, zögert Maik nicht lange. Was hält ihn in schon hier? Herrndorf spricht die Sprache seiner Protagonisten, ohne krampfhaft mit der Zeit gehen zu wollen. Der Blick seines Helden Maik auf das Leben berührt, ist ehrlich und unverbraucht. Dass man den Protagonisten kein Gesicht geben muss, um sie erlebbar zu machen, beweisen Laura Olschoks wirkungsvolle Illustrationen. Ihre überraschenden Perspektiven nehmen den Betrachter mit ins "Wunderland" Deutschland, dem Maik und Tschick auf ihrem Trip begegnen - skurril, düster und doch durchsetzt von Lichtblicken.
Autorenportrait
Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und u.a. für die Titanic gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman In Plüschgewittern, 2007 der Erzählband Diesseits des Van-Allen-Gürtels und 2010 der Roman Tschick. Wolfgang Herrndorf wurde u.a. mit dem Deutschen Erzählerpreis, dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Hans-Fallada-Preis und dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet. Er starb am 26. August 2013.