Beschreibung
Eine zeitgenössische malerische Befragung archaischer Bildreservoirs Inkl. TextSammlung der bekanntesten Märchen Ausstellung Kunsthalle Barmen, Wuppertal 9.5.4.7.2021 Sowohl die romantische Landschaftsmalerei wie auch die Tradition der Ma¨rchenerza¨hlung sind im 19. Jahrhundert verwurzelt. In seiner Malerei versetzt Philipp Fro¨hlich beides in die Jetztzeit. Ha¨nsel und Gretel sind bei ihm gekleidet wie Menschen des 21. Jahrhunderts, und auch die nahezu fotorealistisch gemalte Naturszenerie widerspricht klar dem Anti-Modernismus, den man mit Ma¨rchenerza¨hlungen verbindet. Wa¨hrend wir uns mit den Figuren der Bilderbu¨cher unserer Kindheit noch identifizieren konnten, agieren die Protagonisten bei Fro¨hlich in einer merkwu¨rdigen Distanz zum Betrachter. Die Leinwandformate sind riesig und vermitteln das Gefu¨hl, selbst Teil der Szenerie zu sein. Fro¨hlich studierte bis 2002 Bu¨hnenbild in Du¨sseldorf und ist aus der Arbeit im Theaterbereich schrittweise in die Malerei gewechselt. Seine künstlerische Praxis ist bis heute durch seine Ausbildung geprägt. Beginnend mit Notizen und Vorstudien entwickelt Fro¨hlich teils aufwendige Modelle, anhand derer er die spätere Bildkomposition erprobt. Die so entstehende bühnenhafte, fast kinematische Wirkung seiner Gemälde führt zu einer ungewo¨hnlichen Mischung aus pra¨zisem und ku¨hl anmutendem Realismus einerseits und weichen malerischen Effekten andererseits - ein fesselndes Vexierspiel zwischen Realita¨t und Fantasie.