Beschreibung
Im Jahr 1893 veröffentlichte Ferdinand von Saar seine "Wiener Elegien", die schnell zum Publikumserfolg wurden. Sie zählen noch heute zu den bekanntesten und bedeutendsten literarischen Darstellungen der österreichischen Hauptstadt. Intensiv reflektiert der Autor darin die Veränderungen Wiens im Zuge des Ringstraßenbaus, der Industrialisierung und des massiven Bevölkerungswachstums infolge der Zuwanderung aus den Habsburgischen Kronländern. Die vorliegende Ausgabe bietet erstmals einen wissenschaftlich soliden Text auf der Grundlage der Handschrift des Autors und aller Drucke zu Lebzeiten sowie einen präzisen und umfangreichen Kommentar mit ausführlichen Sprach- und Sacherläuterungen. Die Edition von Saars Zyklus wird ergänzt durch 18 weitere "Wiener Elegien" der unterschiedlichsten Autorinnen und Autoren aus den Jahren 1854 bis 2019, darunter weitere Elegien in klassischen Distichen, feuilletonistische Artikel, Nachrufe und zeitkritische Gedichte. Die Texte zeichnen ein facettenreiches Panorama der Stadt Wien, ihrer Bewohner und ihrer Kultur im Wechsel der Zeiten, vom Bau der ersten Bahnhöfe über den Niedergang der Kaffeehäuser während der Inflation bis hin zur Prägung durch den Massentourismus.
Autorenportrait
Der Autor: Ferdinand von Saar, 1833-1906, österreichischer Schriftsteller, neben den "Wiener Elegien" besonders bekannt durch seine Novellen, z. B. "Die Steinklopfer". Die Herausgeber: Ralf Bogner, geboren 1967, seit 2007 Universitätsprofessor für Neuere deutsche Philologie und Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes. Hermann Wiegand, geboren 1951, von 1996 bis 2014 Direktor des humanistischen Karl-Friedrich-Gymnasiums in Mannheim, seit 2001 Honorarprofessor für neulateinische Literatur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.