Beschreibung
@-Theologie ist eine Theologie der Medien bzw. der medienvermittelten Kommunikation, also eine Spielart der relationalen Theologie; sie diskutiert Probleme, Chancen und spezifische Aufgaben der Theologie in der globalisierten Informations- und Medienkultur und arbeitet die theologischen Herausforderungen und Anknüpfungspunkte von Medientheorien heraus. Der christliche Narrativ, sein Verständnis von Wirklichkeit als Widerständigkeit wird mit der nichtlinearen Struktur des Hypertextes und der Internet-Links sowie der Performativität virtueller Räume konfrontiert. Mit dem eingekreisten "a" bezeichnen die Psychoanalytiker J. Lacan und S. Zizek die Objekte a, Objekte des Begehrens. @-Theologie ist als Theologie des a demnach eine psychoanalytisch orientierte Theologie des Begehrens, eine Theologie des Rests, die Verdrängtes und bisher Ausgeschlossenes thematisiert. Die christliche Gotteserfahrung wird hier als Wertschätzung und Universalisierung des verfemten Rests beschrieben. In der AuseinanderSetzung mit medientheoretischen und psychoanalytischen Ansätzen kristallisiert sich die Frage nach dem Rest als brisante theologische Kernfrage heraus. Die Medientheologie ist als ein prekärer Anwendungsfall der Theologie des Rests zu verstehen. Es wird nach dem gefragt, was totalisierende Mediensysteme übergehen. Das "@" darf weder als Zeichen in einer Internetadresse noch ein weiteres Mal in der Email-Adresse vorkommen; "@-Theologie" kann somit nicht direkt im Netz aufgefunden oder manifest werden. Der Name deutet eine implizite oder unmögliche Theologie an, eine Theologie der widerständigen Unmöglichkeit. "@Theologie" wird immer klein geschrieben; das "@" ist als Großbuchstabe bedeutungslos. Angezielt ist also eine Theologie, die sich um Anschlussfähigkeit bemüht und gegenüber Großtheorien die metaphorologische Kleinarbeit nicht scheut.