Beschreibung
Es gehört zu den wichtigen Aufgaben der Wissenschaft, sich mit dem Unbekannten, dem zunächst fremd Erscheinenden auseinander zu setzen. In dieser Hinsicht erweist sich die Sprachwissenschaft stets als eine der fruchtbarsten Disziplinen. Die Erforschung der deutschen Sprache durch Nicht-Muttersprachler wurde und wird – und dies gilt entsprechend wohl für alle Einzelsprachen – mit guten Gründen an jener durch Muttersprachler gemessen. Manches Phänomen kann jedoch in seiner linguistischen Reichweite erst dann gebührend gewürdigt werden, wenn man es vor einem ganz anderen sprachlichen Hintergrund untersucht. Daher besteht zum Nutzen der deutschen Sprachforschung für japanische Germanisten die Möglichkeit, die deutsche Sprache aus einer asiatischen Perspektive zu untersuchen und dadurch zweifelsohne neue Erkenntnisse eben zur deutschen Sprache hervorzubringen. Susumu Zaima, dem diese Festschrift gewidmet ist, ist einer der konsequenten Bahnbrecher in diesem Wissenschaftsbereich. Der vorliegende Sammelband, zu dem hauptsächlich Schüler von Susumu Zaima beitragen, zeigt, wie man gerade dadurch nah an die deutsche Sprache herankommen kann, indem man sie aus geographischer und sprachlicher Ferne betrachtet.
Inhalt
Aus dem Inhalt:
Vorwort, p.vii
Gerhard Stickel: Dem Germanisten Susumu Zaima Lob und Glückwunsch, p.1
Yoshihiko Ikegami: Reevaluation of T. Sekiguchi’s Grammar from a Cognitive Linguistic Point of View, p.5
Hans-Werner Eroms: Die Serialisierung im Modalverbkomplex, p.17
Takashi Narita: Ist das Passiv eine „Leideform“? – Ein deutsch-japanischer Kontrast, p.41
Masahiko Ozono: Das bekommen-Passiv aus japanischer Sicht – Semantische Funktion und Motivation zur Anwendung, p.57
Akio Ogawa: Das unpersönliche Passiv in seinem Umfeld, p.79
Yasuhiro Fujinawa: Syntax des Wollens: Obligation, Diathese und Kontrollprobleme, p.91
Toshiaki Oya: Überlegungen zu ‚Manner-Verben‘ der Fortbewegung im Deutschen und Japanischen, p.111
Tomoaki Seino: Plädoyer für eine Gebrauchsbasierte Satzsemantik – Eine neue Valenztheorie, p.131
Hideo Yuasa: Zur Bedeutung der Präposition zu im Gefüge zum Fenster hinaus, p.141
Keiji Shirooka: Farbwörter: eine japanisch-deutsche kontrastive Studie, p.155
Shinji Watanabe: Zu einer Eigenschaft der Deixis des japanischen Bewegungsverb kuru, p.173
Hirofumi Mikame: Zur deiktischen und anaphorischen Referenz im Deutschen – Eine kognitiv-textlinguistische Untersuchung, p.185
Manshu Ide: Substantivierung und Pronominalisierung aus kontrastiver Sicht, p.213
Frank Mielke: Gewichtete Formulierungsoptionen, p.235
Schriftenverzeichnis von Susumu Zaima; Autoren in diesem Band.