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Die Brücke von Falmenta

Partisanen zwischen Italien und der Schweiz 1944

Grass, Alexander / Bonosi, Lorenzo
Erschienen am 13.09.2024
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783859905306
Sprache: Deutsch
Umfang: 288
Format (T/L/B): 20.0 x 12.0 cm
Auflage: erste Auflage

Beschreibung

Dieses Buch berichtet über den Kampf um die italienische Partisanenrepublik Ossola in den Jahren 1943 und 1944. Und es ist die Lebensgeschichte von Adriano Bianchi. Erzählt wird, wie Bianchi sich durch Flucht in die Schweiz der drohenden Zwangsrekrutierung entzog. Auch wenn die letzten Kapitel viel dramatischer ausfallen mit den Schilderungen von Partisanenkämpfen, Befreiung, Rückzug, Hoffnung und Niederlage, so beschreiben die ersten die entscheidende politische und moralische Reifung Bianchis im Genfer Exil. Die Partisanen in Bianchis Buch waren oft krank und wurden schier wahnsinnig vor Hunger, vor Sorge um die Angehörigen und vor Einsamkeit. Er hat die Angst der Partisanen gesehen und ihre Müdigkeit bei der Flucht über die Berge in die Schweiz. Die Schweiz hat ihn aufgenommen und gesund gepflegt, sie wurde ihm zur zweiten Heimat. Es gibt viele Bücher, die den italienischen Partisanenkampf zum Thema haben – und manche gehören zu den wichtigsten der modernen Literatur in Italien. Weil Bianchis Buch ein autobiografischer Bericht ist, nimmt der ›Ponte di Falmenta‹ eine Sonderstellung ein. Er schildert bis in die Details Personen, Orte und Geschehnisse, die es tatsächlich so gegeben hat. Das Buch weist zugleich literarische Qualitäten auf. Es ist persönlich und vielschichtig gehalten, ist authentisch und auch ein ethisches und politisches Buch. Bianchi beschreibt, wie der Grat zwischen ›notwendiger‹ Gewalt und Kriegsverbrechen schmal sein kann: Auch der Befreiungskrieg muss einer eigenen Moral folgen. Das macht das Buch zu einer aktuellen und wichtigen Lektüre.

Autorenportrait

Adriano Bianchi wird 1922 in Tortona als erstes von acht Kindern in eine Bauernfamilie geboren. Besuch des Gymnasiums, danach Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Genua. Am 8.?September 1943 erhält er den Marschbefehl. Er taucht unter, flüchtet zu seinen Grosseltern, danach ins Wallis; am 26. September wird Bianchi im Lager Merzlingen nahe Biel interniert; später gehörte er zu einer Auswahl von Flüchtlingen, die an der Universität Genf studieren durften. Bis zum Ende des Krieges kämpft er bei den Partisanen in der italienisch/schweizerischen Grenzregion gegen die deutschen Besatzungstruppen. Bei den ersten Wahlen der Nachkriegszeit in Tortona wird Bianchi zum Gemeinderat gewählt. Er politisiert in der Democrazia Cristiana, wo er Fraktionsvorsitzender im Regionalrat wird. 1948 schliesst er an der Universität Genua das Studium der Rechtswissenschaften ab und übt während 60 Jahren den Beruf eines Rechtsanwalts aus. Bianchi widmet sich der Politik. 1998 erscheint im Verlag Tararà sein Buch Il ponte di Falmenta. Er ist als Redner oft Gast in Schulklassen und an Veranstaltungen. Bianchi stirbt am 27. Dezember 2012 im Alter von 90 Jahren in Tortona.

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