Schöner wär's daheim
Fotopostkarten 1914/18 aus der Schweiz
Pfrunder, Peter / Fotostiftung Schweiz / Durrer, Jean / Robert-Durrer, Käthi
Erschienen am
03.06.2014
Beschreibung
In der Schweiz haben sich die Jahre der Grenzbesetzung 1914 bis 1918 in einem speziellen Phänomen niedergeschlagen: den Fotopostkarten. Diese Karten waren nicht etwa industriell hergestellte Drucksachen, sondern originale Fotografien, häufig von Amateuren vor Ort gemacht und in Kleinstauflagen auf Fotopapier vergrössert: Einzel- und Gruppenporträts, Szenen aus der Küche oder im Lazarett, Männer in geselliger Runde und beim Zeitvertreib. Fotopostkarten wurden von den Soldaten 100 000-fach an die Lieben zu Hause verschickt. In ihrer vordergründigen Harmlosigkeit erscheinen sie wie ein kollektives Beruhigungsmittel. Die Bilder und die Grussbotschaften verraten aber auch, wie der Grosse Krieg tatsächlich wahrgenommen wurde, was die Menschen in ihrem Alltag beschäftigte und wie sie gegen ihre Ohnmacht ankämpften. Die Fotostiftung Schweiz hat in den letzten Jahren über 1000 Fotopostkarten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zusammengetragen – ein einzigartiger Bestand, der bisher noch nie ausgewertet wurde.
Autorenportrait
Peter Pfrunder, geboren 1959 in Singapur, aufgewachsen in der Schweiz. Studierte Germanistik, europäische Volks literatur und englische Literatur in Zürich, Montpellier und Berlin. 1995 bis 1998 Co-Leiter des Forums der Schweizer Geschichte / Schweizerisches Landesmuseum, Schwyz. Seit 1998 Direktor / Kurator der Fotostiftung Schweiz in Winterthur. Lebt in Zug. Zahlreiche Veröffentlichungen und Ausstellungen zur Schweizer Fotografie, u. a. 'Theo Frey, Fotografien', 'Gotthard Schuh – Eine Art Verliebtheit', 'Schweizer Fotobücher 1927 bis heute – Eine andere Geschichte der Fotografie'.