Beschreibung
Endlich erscheint der Debütroman der japanisch-amerikanischen Erfolgsautorin Julie Otsuka auf Deutsch. Er wurde u.a. mit dem Asian American Literary Award ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Ein sonniger Frühlingstag im Jahr 1942, Berkeley, Kalifornien. Am Postamt liest die Mutter den Evakuierungsbefehl, geht nach Hause und beginnt die wichtigsten Habseligkeiten der Familie zusammenzupacken. Wie Zehntausende weitere japanischstämmige Amerikaner in den Westküstenstaaten betrachtet man sie als Sicherheitsrisiko, seit die USA mit Japan im Krieg stehen. Schnörkellos, präzise und aufwühlend erzählt Julie Otsuka in ihrem Roman von der wachsenden antijapanischen Stimmung unter den bislang so freundlichen Nachbarn, der Deportation in ein Internierungslager im Wüstenhochland von Utah, den prekären Verhältnissen in den Baracken hinter Stacheldraht, von Angst und Einsamkeit - und schließlich von der Rückkehr der Familie, für die nichts mehr so sein wird wie zuvor.
Indem die Autorin ein beschämendes Kapitel US-amerikanischer Geschichte ausleuchtet, greift sie zugleich eine universelle Thematik auf: rassistische Vorurteile und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, heute so aktuell wie vor 75 Jahren.
Autorenportrait
Julie Otsuka, geboren 1962 in Palo Alto (Kalifornien), lebt in New York City. Sie studierte Kunst an der Yale und Creative Writing an der Columbia University. 2002 erschien ihr Debütroman "When the Emperor Was Divine", der u.a. mit dem ALA Alex Award und dem Asian American Literary Award ausgezeichnet und bisher in elf Sprachen übersetzt wurde. 2004 war sie Guggenheim-Stipendiatin. Ihr zweiter Roman, "The Buddha in the Attic" (deutsch "Wovon wir träumten", mareverlag, 2012), wurde mit dem PEN/Faulkner Award ausgezeichnet. www.julieotsuka.com.
Rezension
"Ein Juwel von einem Buch." (USA Today)
"Eindringlich erzählt Julie Otsuka von diesem verdrängten Kapitel der US-amerikanischen Geschichte."
(Katharina Borchardt, SWR)
"Meisterhaft gelingt es Otsuka, die Schrecken einer Zeit aus der Perspektive der Figuren zu schildern."
(Iris Meier, bz Basel)
"Otsukas liebevoller Blick kontrastiert mit dem Schrecken, den die rassistische Sippenhaft bewirkt."
(Martina Läubli, NZZ am Sonntag)
"Mit diesem berührenden Roman ist Julie Otsuka ein Kunststück gelungen … Visuell prägnant, emotional präzise, doch ohne aufgeladene Symbolik oder extrabedeutsame Dialoge." (Katharina Borchardt, Deutschlandfunk)
"Die detailreich geschilderten Szenen brennen sich ins Gedächtnis wie die eines Films. Ihren Figuren gibt Otsuka keine Namen; ein Hinweis auf den Identitätsverlust, den die Familie erleidet. Sie sind Japaner. Das reicht. Das reicht, um sie zu Feinden zu machen, um sie auszugrenzen, zu schmähen, zu entrechten. Eindrucksvoll schildert Otsuka, was es mit Menschen macht, wenn sie diskriminiert werden, weil sie zufällig an einem bestimmten Ort auf der Welt geboren wurden. Wenn Herkunft zum Makel wird. Fragen, die weit u?ber den zeitlichen Kontext des Buches hinausweisen, die heute so drängend sind wie damals. Auch das ist ein Verdienst dieses lesenswerten Buches: Es macht möglich, altbekannten Irrsinn mit frischer Empörung zu betrachten." (Katharina Frohne, Weser-Kurier)
"Ein wundervoll nuanciertes Werk, das nachhallt." (The New York Times)
"Kraftvoller als jede andere Geschichte, die ich über jene Zeit gelesen habe." (The Los Angeles Times Book Review)
"Herzzerreissend und erfrischend unsentimental." (Publishers Weekly)
"Absolut brillant." (Elle Magazin)
"Eindrucksvoll" (Susanne Opfermann, literaturkritik.de)
"Für mich eines der Highlights in diesem Jahr." (Jana Miklaw, Wissenstagebuch)