Beschreibung
Der Band "Zwölf Frauen und ein Mann" versammelt sieben Erzählungen, die mit scharfem Blick und ironischer Zunge Reiseerlebnisse der Autorin der vergangenen zehn Jahre aus Russland, der Ukraine, Israel sowie den USA literarisch verarbeiten. In ihrer gewohnt dialog- und temporeichen Erzählweise führt die Autorin den Leser mit dem Blick ihrer Erzählerin in ukrainische Bibliotheken und Archive ebenso wie in sibirische Holzhäuser ohne Klo. Sie lässt ihn versteckte Synagogen besuchen, Schabbatspeisen kennenlernen oder Herrenunterhosen in Jerusalems Hinterhöfen entdecken. Sie nimmt ihn mit in die Armseligkeit ukrainischer Privatquartiere ebenso wie zur protzigen Einladung eines Diamantenhändlers in Manhattan. Aus dem Interesse der Erzählerin für Alltägliches und scheinbar Unscheinbares und deren Darstellung in Form des inneren Monologs entsteht ein äußerst detailreiches und farbenprächtiges Mosaik des Fremden. Ob allein, in Gesellschaft von Freundinnen oder unverhofft als Leiterin einer auf dreizehn Personen angewachsenen Reisegruppe, immer fasziniert die Erzählerin neben der Eigentümlichkeit des Landes und seiner Bewohner auch die zwischenmenschliche Dynamik auf Reisen. Und auch hier gibt es selbstironisch und mit feinem Sinn für Komik allerlei Menschliches und Allzumenschliches zu entdecken.