Beschreibung
In der Dynamik zwischen Tabu und Begehren verbirgt sich ein enormes sozio-kulturelles Gestaltungspotential. Unter Rekurs auf klassische, oft jedoch auch marginalisierte kultur- und gesellschaftstheoretische, psychoanalytische und kunsttheoretische Positionen gilt es eine allgemeine Theorie zu etablieren, die den Zusammenhang zwischen Verbot und Entgrenzung erklären kann. Was zunächst als enge Verhandlung von Positionen zu Tabu und Tabuübertretung erscheint, erweitert sich zunehmend zu einer Genealogie des Verhältnisses von Verbot und Normierung versus Subversion und Subjektivierung. Aus funktionaler Sicht finden sich sehr bald Anknüpfungspunkte an ein Kunstsystem, das sich als Schauplatz der spannungsgeladenen Beziehung zwischen den psychischen Grundlagen von sozio-kultureller Ordnung und dem Drang nach Grenzüberschreitung herausdifferenziert hat. Vor diesem Hintergrund zeigt das Buch schließlich die paradigmatische Wirksamkeit der Arbeit von Hermann Nitsch, Valie Export, Flatz und Elke Krystufek.
Autorenportrait
Jürgen Tabor, geboren 1976, lebt und arbeitet als Kurator, Kunsthistoriker und Autor in Innsbruck.