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Von Hungerlöhnern, Fabriktyrannen und dem Ideal ihrer Versöhnung

Der Beitrag des populären Romans zur Entstehung eines sozialen Erklärungsmusters ökonomischer Gegensätze der Industrialisierung. 1845-1862

Erschienen am 14.10.2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783849813895
Sprache: Deutsch
Umfang: 324
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm
Auflage: Erstauflage

Beschreibung

In der heute kanonisierten Literatur der Mitte des 19. Jahrhunderts spielt die Industrielle Revolution keine große Rolle. Sie spart die Fabriken und die mit ihnen verbundenen sozialen Konflikte und Kämpfe aus, die Autoren wie z.B. Fontane für ‚nicht poesiefähig‘ erklären. Gleichwohl: Konkurrenzlos ist dieser Standpunkt nicht. Die auch zu dieser Zeit erscheinenden sozialen Romane widmen sich gerade den Schattenseiten und Folgekosten der Industrialisierung, verlieren dabei aber das Ziel der Versöhnung der sozialen Gegensätze, die Suche nach Möglichkeiten von deren Integration in ein größeres gesellschaftliches Ganzes, nie aus dem Auge. Den ästhetischen und inhaltlichen Modi der Konzeption dieses ‚Ganzen’ geht die vorliegende Arbeit nach.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ................................................................................................. 10 1.1 Die sozialwissenschaftliche Debatte und ihre Beziehung zum sozialen Roman.................................... 17 1.2 Forschungsu?berblick ....................................................................... 21 1.3 Methodische Bemerkungen ............................................................ 35 2 „Es gibt bei uns keine Leibeigenen mehr […]! Das Volk ist frei […], es kann sich jetzt beliebig in vollkommenster Freiheit ertränken, erhängen, erschießen oder freiwillig verhungern.“ Ernst Willkomms Weisse Sclaven oder Die Leiden des Volkes (1845) .... 40 2.1 Die ökonomischen Gegensätze in der Fabrik und das Ideal ihrer Vereinbarkeit .................................................. 48 2.1.1 Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Fabrikarbeiter .... 49 2.1.2 Die Gru?nde fu?r diese Verhältnisse ........................................... 54 2.1.3 Die Möglichkeit der Vereinbarkeit von Lohn und Geschäft ............................................................. 60 2.2 Die Arbeiter als Kraft zur Herstellung der Gemeinschaft ........ 68 2.2.1 Die Zerstörung der u?berkommenen Moral ............................ 69 2.2.2 Die Unmöglichkeit der Gegenwehr ......................................... 71 2.2.3 Die drohende Zerstörung der Gesellschaft ............................ 72 2.3 Die Überwindung der Gegensätze in der familiären Gemeinschaft ..................................................... 77 2.3.1 Die Figur des Maulwurffängers und die Entdeckung der Verwandtschaftsbeziehungen .................................................... 78 2.3.2 Die Mithilfe der Arbeiter und ihr Dilemma ............................ 81 2.3.3 Der Widerstand des Fabrikherrn .............................................. 87 2.3.4 Die Versöhnung ........................................................................... 93 2.3.5 Die neue Fabrikordnung sichert den Lebensunterhalt der Arbeiter – und den Herren ihre unerschu?tterliche Zuneigung ............... 96 2.4 Fazit ................................................................................................. 100 3 „Oh, mein Gott, und das sind auch Menschen, wie wir!“ Louise Otto-Peters’ Schloß und Fabrik (1846) ................................... 103 3.1 Menschliche Gesinnung als Voraussetzung der Hilfe ............ 110 3.1.1 Im Internat … .......................................................................... 110 3.1.2 … und in der Fabrik ................................................................ 111 3.2 Die Aporien der tätigen Nächstenliebe ..................................... 113 3.2.1 Die Diagnose der ‚Verrohung‘ der Arbeiter … ................... 114 3.2.2 … und das Gegenprogramm: Respekt und Erziehung ...... 118 3.2.3 Zeitgenössische Vorbilder ....................................................... 124 3.3 Der Staat – ein Bundesgenosse im Bestreben um die Versöhnung der Klassen? ...................... 131 3.3.1 Hoffnungen und Befu?rchtungen auf Seiten der Arbeiter ............................................................ 131 3.3.2 Umtriebe des Spitzels .............................................................. 133 3.3.3 Staatshandeln im Widerspruch mit sich selbst .................... 136 3.4 Ein gewaltsamer Umsturz zur Herbeifu?hrung universeller Harmonie? Kommunismus als Versuchung .................................................. 138 3.4.1 Die ‚Bruchstu?cke‘ kommunistischer Theorie … ................. 139 3.4.2 … und ihre Kritik im Roman ................................................. 146 3.5 Der Aufstand: Beleg fu?r das Scheitern der repressiven wie der kommunistischen Lösung der sozialen Frage ............ 152 3.5.1 Die Katastrophe des Aufstands ............................................. 152 3.5.2 Argumente fu?r die Realisierbarkeit des Reformprogramms ............................................................ 154 3.5.3 Die Statthalter der Versöhnung .............................................. 155 3.6 Fazit ................................................................................................. 158 4 „Wir alle bilden insgesammt ein Volk. Ich kenne kein Proletariat und keine Bourgeoisie“. Max Rings Berlin und Breslau (1849) ................................................... 161 4.1 Die Gegensätze am Vorabend der Revolution ........................ 167 4.1.1 Das Elend des vierten Standes ............................................... 167 4.1.2 Der vierte Stand in seinem Gegensatz zur herrschenden Elite ............................................................ 168 4.1.3 Der vierte Stand in seinem Gegensatz zum dritten ............ 169 4.2 Die Einheit in den und trotz der Gegensätze(n) ..................... 172 4.2.1 Adelige Vorurteile provozieren eine aufgeregte Masse ...... 173 4.2.2 Eitelkeiten verderben das demokratie-unerfahrene Volk ... 179 4.2.3 Der freie Staat ........................................................................... 184 4.3 Der Kampf um die Erringung des Bewusstseins einer Gemeinschaft und sein Erfolg .......................................... 185 4.3.1 Die Gräfin Wanda von Selz .................................................... 185 4.3.2 Der Demokrat Dr. Dörner ..................................................... 190 4.3.3 Der Maschinenbauer Rolf ....................................................... 196 4.3.4 Die reale Gemeinschaft im Bildungsinstitut ........................ 200 4.4 Fazit ................................................................................................. 201 5 „Ihr habt euch verkauft an den Teufel der Maschinen“. Robert Prutz’ Das Engelchen (1851) .................................................... 204 5.1 Alte und neue Armut .................................................................... 214 5.1.1 Sabbath … ................................................................................. 214 5.1.2 … und Hexensabbath .............................................................. 216 5.1.3 Begru?ndungen der Differenz zwischen alter und neuer Armut ............................................ 217 5.2 Die kritische Stellung des Romans zum Diskurs der sozialen Frage ................................................. 221 5.2.1 Die soziale Frage im Roman ................................................... 221 5.2.2 Der Staat stiftet Ruhe und Ordnung ..................................... 224 5.2.3 Private Wohltätigkeit fu?r die Sittlichkeit der Armen ........... 227 5.3 Der Ursprung der Fabrikarbeit im Bösen und die Inszenierung seines Untergangs ................................... 232 5.3.1 Die relative Schuld der Fabrikarbeiter ................................... 233 5.3.2 Der „Teufel der Maschinen“ .................................................. 235 5.3.3 Der Untergang des Bösen und die Restauration der anständigen Armut ...................... 242 5.4 Fazit ................................................................................................. 246 6 „Wie soll da der Ehrliche dem Schurken gegenu?ber Stand halten?! Ueberall ist man von Elenden umgeben!“ Adolf Schirmers Fabrikanten und Arbeiter oder: Der Weg zum Irrenhause (1862) ..................................................... 248 6.1 Der Zusammenhang von Anstand und Erfolg ........................ 254 6.1.1 Der unsittliche Lebenswandel des Seidenfabrikanten … .. 255 6.1.2 … als Grund seines geschäftlichen Niedergangs … .......... 256 6.1.3 … sowie der Notlage der Arbeiter ........................................ 262 6.1.4 Die Tugend der Arbeiter ......................................................... 265 6.2 Der Erfolg des verantwortungslosen Fabrikherrn .................. 268 6.2.1 Stahl als Virtuose der Täuschung .......................................... 269 6.2.2 Die Masken des Anstands ....................................................... 271 6.2.3 Ehrlichkeit als Summe aller Tugenden.................................. 273 6.3 Das Scheitern des Emporkömmlings ........................................ 275 6.3.1 Die Egoisten werden zu Opfern ihrer eigenen Intrigen .... 276 6.3.2 Der Erfolg des Geschäfts als entscheidende Bedingung des erfolgreichen Anstands ..................................................... 280 6.4 Fazit ................................................................................................. 282 7 Schluss .................................................................................................... 285 7.1 Soziale Romane im Vergleich ..................................................... 285 7.1.1 Gemeinschaftsvorstellungen im sozialen Roman ............... 287 7.1.2 Die Realisierbarkeit der Gemeinschaftsvorstellungen ........ 290 7.2 Die Reflexion sozialwissenschaftlicher Debatten im sozialen Roman ....................................................................... 293 7.3 Ausblick .......................................................................................... 296 8 Bibliographie ......................................................................................... 309 8.1 Primärquellen ................................................................................. 309 8.2 Sekundärquellen ............................................................................ 311

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