Beschreibung
„Ulrike hatte sich für zwei Jahre beurlauben lassen. Ich hatte meine psychoanalytische Praxis geschlossen. Wir wollten gemeinsam ein Buch über Fischfang in Spanien machen. Ich wollte schreiben. Ulrike wollte Bilder für das Buch malen. Von Häusern, Häfen, Fischen und Menschen. Und sie wollte endlich frei sein zum Töpfern und Malen. Von Kindheit an wollte sie das. Sie freute sich wie ein Kind darauf. – Aber die Freude währte nur ein halbes Jahr. Ulrike wurde am 3. Dezember 1999 durch einen Orkan in Dänemark vor meinen Augen erschlagen.
So wurde es nichts mit unserem gemeinsamen Buch. Ich schrieb ein Anderes: Um diese Trennung zu überleben, den Schmerz auzuhalten und die Trauer zu bewältigen, schrieb ich dieses Tagebuch. Es beschreibt ein Jahr panischen Handelns. Denn ich reiste viel. Und immer mit ihr. In der Phantasie reisten wir durch Spanien. Wieder und wieder erinnerte ich mich während der Trauerarbeit an gemeinsame frühere Reisen. Das half mir. So ist ein Buch entstanden, das von schönen Reisen erzählt. Aber auch von der Schwere der Reise durch die Trauerarbeit.“
Fritz Rodewald (im August 2009 verstorben)