Beschreibung
Männlichkeiten stehen im Brennpunkt aktueller bildungspolitischer und erziehungswissenschaftlicher Debatten. Betrachtet man die Diskussion um ‚Jungen als „Bildungsverlierer‘ scheint bereits Männlichkeit als solche ein Benachteiligungsrisiko zu sein. Gegenwärtig gibt es Bestrebungen, Männer bzw. Männlichkeiten in pädagogischen Institutionen besonders in den Fokus zu nehmen: Initiativen für mehr männliche Fachkräfte in Kindertagesstätten oder Schulen wollen durch die bloße Präsenz von Männern mehr Bildungsgerechtigkeit schaffen. Dabei wird Männlichkeit aktuell als professionelle Ressource identifiziert. Eine zugeschriebene männliche Geschlechtszugehörigkeit scheint an sich bereits ausreichend für die Qualität pädagogischer Professionalität. Konstruktionen von Männlichkeiten beeinflussen darüber hinaus die Etablierung institutioneller Strukturen.
Autorenportrait
Prof. Dr. Jürgen Budde, Universität Flensburg, Professur für Theorie der Bildung, des Lehrens und Lernens Prof. Dr. Christine Thon, Universität Flensburg, Juniorprofessur für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung Prof. Dr. Katharina Walgenbach, Bergische Universität Wuppertal, Professur für Gender und Diversity in Erziehungs- und Sozialwissenschaften
Rezension
Sieben Beiträge, die sich um drei Hauptthemen gruppieren, geben Auskunft über jüngste einschlägige Forschungsprojekte. [...] Die Lektüre bestätigt einmal mehr, dass Bildungseinrichtungen keineswegs geschlechtsneutral sind, sondern als 'gendered organizations‘ die gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegeln, auch wenn medial versucht wird, ein anderes Bild zu zeichnen.
AEP Informationen 1/2015
Das Jahrbuch soll die wissenschaftlichen Entwicklungen der Geschlechterforschung in den Erziehungswissenschaften aufarbeiten und einen Raum bieten, um wissenschaftliche Diskurse zu betrachten.[...] Bei den Aufsätzen handelt es sich um wissenschaftliche Texte, die sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache verfasst sind. Am Ende eines jeden Aufsatzes steht ein Fazit oder eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse. Die theoretischen Texte werden um empirische Ergebnisse erweitert, die auf qualitative und quantitative Methoden zurückzuführen sind. Interessant ist das Buch für alle, die mehr über die Konstruktion von Geschlecht in pädagogischen Einrichtungen erfahren und die Geschlechterforschung aus der Sicht auf den Mann erleben möchten.
Newsletter der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte 11/2014
Benachteiligungsrisiko: Mann sein!- Die Herausgebenden stellen sich dieser These, die zur Zeit Politik und Medien beherrscht. Heutzutage gilt die bloße Präsenz von Männern im Elementarbereich als Allheilmittel gegen Bildungsungerechtigkeit. Die hier zusammengestellten Forschungsarbeiten kritisieren die oftmals verkürzten und stereotypen Konzepte von Männlichkeiten. Es werden zum einen Bildungsinstitutionen als einflussnehmende Orte für die Konstruktion von Männlichkeiten betrachtet. Zum anderen wird beschrieben, dass Männlichkeitsbilder selbst die pädagogischen Einrichtungen beeinflussen und so ihren Teil zur Konstruktion und Erleben von Männlichkeit beitragen.
impulse für Gesundheitsförderung, 06/ 2014
Der Band kritisiert verkürzte Männlichkeitskonzepte in Bildungspraxis und -politik und leistet einen Beitrag zur Analyse aktueller Transformationen von Geschlechterverhältnissen.
nds - Die Zeitschrift der Bidungsgewerkschaft, 3/2014
Ein spannend zu lesender Sammelband, der sich dem Thema Männlichkeiten/Männlichkeitskonstruktionen im Bereich Kleinkindpädagogik und Schule widmet. [...] Auf jeden Fall empfehlenswert für alle im pädagogischen Bereich Tätige.
EfEU-Info-Newsletter 7/2014
Lesenswert!
Prof. Dr. Joachim Thönnessen auf socialnet.de, 27.05.2014
Das Jahrbuch zeigt mithilfe mehrerer, vor allem qualitativer Studien eindrucksvoll, dass sowohl in den pädagogischen Institutionen als auch in der Öffentlichkeit das Problembewusstsein im Hinblick auf die Mechanismen der Konstruktion von Männlichkeiten und ihren Folgen gering ausgeprägt ist...
Politisches Lernen 3-4/2014
Sonstiges
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