Beschreibung
Eine Stimme gegen das Vergessen Am 20. Dezember 1963 beginnt in Frankfurt der erste Auschwitz-Prozess. 183 Verhandlungstage wird er dauern, 357 Zeugen werden angehört. An einigen Tagen verfolgt ein aus seiner Exilheimat Stockholm angereister deutscher Schrifsteller die Verhandlung: Peter Weiss. Aufmerksam notiert er Aussagen von Aufsehern, Ärzten, Opfern, Anwälten und Richtern, um daraus noch vor dem finalen Richterspruch sein berühmtes "Oratorium in 11 Gesängen" zu destillieren. Es stellt Anklage und Urteil dar und legt Zeugnis ab vom unsagbaren Schrecken der nationalsozialistischen Vernichtungslager.Als Sprecher treten vor Gericht: Fritz Strassner, Herbert Fleischmann, Hanne Hiob u. v. a.(3 CDs, Laufzeit: 2h 59)
Autorenportrait
Fritz Strassner, geboren 1919, begann Ende der 30er Jahre in München Schauspielunterricht nehmen. Seinen ersten Auftritt hatte er nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Shakespeares 'Macbeth' in den Kammerspielen. 1948 kam Strassner zum Bayerischen Rundfunk, wo er zur 'Stimme Bayerns' avancierte. Über 40 Jahre lang war er in Radio- (und später auch Fernseh-)Beiträgen, Dokumentationen, Hörspielen und Lesungen zu hören. Nach und nach folgten Rollen in Filmen und TV-Serien, darunter in 'Münchner Geschichten' und 'Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger'. Parallel dazu war der Schauspieler weiterhin auf Münchner Bühnen präsent. In über 700 Vorstellungen spielte er von 1975 bis 1993 die Hauptrolle in dem Volksstück 'Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben' im Residenztheater. Strassner starb 1993 in München. Hanne Hiob wurde 1923 unter dem Namen Hanne Marianne Brecht als Tochter von Marianne Zoff und Bertolt Brecht geboren, der die Familie jedoch bald verließ. Sie wuchs bei ihrer Mutter und dem Schauspieler Theo Lingen auf. Hiob war Tanzelevin an der Wiener Staatsoper und arbeitete danach als Tänzerin und Schauspielerin in Salzburg. In der Uraufführung von Brechts 'Die heilige Johanna der Schlachthöfe' spielte sie 1959 unter Gustaf Gründgens in Hamburg die Titelrolle. Sie wirkte an zahlreichen Theatern, unter anderem in München, Hamburg, Frankfurt, Wien und Berlin, und in etlichen Filmen und Fernsehspielen als Schauspielerin mit. 1976 beendete sie ihre Theaterkarriere und betrat die politische Bühne. So prozessierte sie z. B. gegen Bundespräsident Carstens und Kanzlerkandidat Strauß. Immer wieder führte sie in Schulen Lesungen aus Briefen von KZ-Insassen und Diskussionen durch. 2005 wurde Hanne Hiob für ihr Engagement der Aachener Friedenspreis verliehen.