Beschreibung
Mit steigender Anzahl diabeteserkrankter Personen geht ein Anstieg der Fallzahlen krankheits- und neuropathiebedingter Fußleiden einher. Zu diesen zählt auch der Charcot-Fuß. Dieses kontrovers diskutierte Fußleiden, das nicht zwangsläufig nur auf Diabetes mellitus zurückzuführen ist, hat vermehrt entzündungsbedingte Amputationen der unteren Extremitäten zur Folge. Zur Prävention einer Amputation setzt das Fachpersonal bei der technisch-orthopädischen Versorgung des Fußes unter anderem Unterschenkelorthesen ein. Diese Versorgung kann zum Beispiel durch eine handwerklich oder industriell gefertigte Orthese erfolgen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird der Charcot-Fuß biomechanisch analysiert und es wird erstmals die Entwicklung und Herstellung eines additiv gefertigten Orthesenprototyps vorgestellt, der in der Versorgung des Charcot-Fußes eingesetzt werden soll. Hierbei werden neben der Vorstellung relevanter Grundlagen sowohl medizinische als auch technische Anforderungen berücksichtigt, die in die Erarbeitung eines methodischen Rahmens einfließen. Zudem wird ein Prüfverfahren zur Vermeidung von potenziellen Risiken entwickelt, das neben dem Nachweis einer ausreichenden Mindestfestigkeit auch eine funktionale Prüfung des Prototyps ermöglicht. Anhand experimenteller Untersuchungen wird gezeigt, dass das Vorhaben im Rahmen dieser Arbeit erfolgreich umgesetzt werden konnte. Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse lässt sich vor allem das noch offene Potential erkennen, das im abschließenden Ausblick aufgezeigt wird.