Beschreibung
Der Leipziger Kurzfragebogen Chronischer Stress (LKCS) ist ein standardisierter Kurzfragebogen mit sieben Items zur Früherfassung verschiedener, potenziell zur Chronifizierung tendierender Stresszustände. Er dient zum Screening zur individuellen und gruppenbezogenen Diagnostik von chronischem Stress. Das Verfahren wurde als zeitökonomisches Kurz-Screeningverfahren konzipiert. Für die Messung von sieben verschiedenen Stressbereichen steht jeweils nur ein Indikator - Item zur Verfügung. Durch die Entwicklung der jeweiligen Items sollen für die Stressgenese und Stressbewältigung wesentlichen Bereiche erfasst werden. Die Dimensionen des chronischen Stresserlebens sind Kontrollverlust, Sinnverlust, Negative Emotionen, psychosomatisches Frühsymptom Schlafstörungen, Erholungsunfähigkeit, Punktuelles Belastungsthema (z. B. Belastung durch ungelöste kritische Lebensereignisse) und fehlende soziale Unterstützung. Außerdem kann ein Stress-Gesamtwert bestimmt werden, der eine Schweregradeinschätzung der Stressbelastung erlaubt.
Bei der Beantwortung des LKCS geben die Untersuchungspersonen auf einer 4- stufigen Skala an, wie sehr eine bestimmte Situation ihrem derzeitigen Empfinden entspricht. Das Verfahren erfasst somit in kürzester Zeit und mit geringem Aufwand relevante Informationen bezüglich verschiedener Stressbelastungen. Der LKCS bietet eine einfache praxisorientierte Handhabung und hat einen Cut-off Wert, ab dem chronischer Stress unbedingt beachtet werden sollte. Mit dem LKCS ist schnelle eine orientierende Übersicht über verschiedene Dimensionen des Stresserlebens möglich. Aus den Ergebnissen können sofort erste psychoedukative Interventionsziele zur Stressbewältigung abgeleitet werden. Der LKCS wurde an einer Stichprobe 977 Personen (526 Frauen und 451 Männern) im Alter von 13 bis 71 Jahren normiert, es liegen T- Wert-Normen für eine Gesamtstichprobe vor. Die Bearbeitungszeit beträgt für das Gesamtverfahren inklusiv einer Auswertung und Interpretation etwa drei Minuten.