Beschreibung
Ein hohes Kompetenzniveau der Beschäftigten verschafft Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Die Entwicklung produktionsbezogener Kompetenzen und die damit verbundene Zunahme der Leistungsfähigkeit waren bisher schon eine wichtige Quelle für Produktivitätsvorsprünge. Die vor allem aufgrund der Digitalisierung beschleunigte Veränderung der Arbeitswelt führt dazu, dass in kürzerer Zeit neue Anforderungen an die Beschäftigten in der Produktion gestellt werden. Mehr denn je spielt kompetenzorientierte Weiterbildung in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Die hierfür notwendigen Weiterbildungskonzepte unterscheiden sich stark, beispielsweise hinsichtlich ihres Realitätsbezugs oder der Steuerung von Lernprozessen. Lernfabriken haben sich im letzten Jahrzehnt als Weiterbildungskonzept etabliert, das praxisnahes Lernen in einer realen Fabrikumgebung ermöglicht. Vor dem Hintergrund eines sich verändernden Weiterbildungsmarktes müssen Lernfabriken nicht nur ihren Status quo erhalten, sondern sich stetig an neue Gegebenheiten anpassen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde eine Methodik entwickelt, um Lernfabriken in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. Teile der Methodik sind ein Reifegradmodell, die Formulierung von Standards, die Ableitung von Entwicklungspfaden und eine Liste spezifischer Verbesserungspotenziale. Die Methodik wurde in sieben Lernfabriken erfolgreich angewendet. Für jede dieser Lernfabriken werden Handlungsempfehlungen ermittelt und ein individueller Pfad zur Weiterentwicklung aufgezeigt. Die entwickelte Methodik ist damit ein wichtiger Beitrag zur Lernfabrikforschung im Allgemeinen und zur systematischen Weiterentwicklung einzelner Lernfabriken im Besonderen.