Beschreibung
Der natürliche Erwerb einer Erstsprache ist ein komplexer Prozess, durch den das Kind in die Lage versetzt wird, Ideen, Gefühle oder Wünsche sprachlich zu übermitteln. Der kindliche Spracherwerb wird aus der Perspektive der modernen linguistischen Theorie nicht als Erwerb eines einheitlichen Systems, sondern als das Resultat des Erwerbs mehrerer Teilsysteme verstanden. Ein Kind muss eine Sprache in all ihren Teilsystemen (Morphologie, Lexikon, Syntax, Semantik und Pragmatik) entwickeln, damit sie als erworben gelten kann. Die Sprache wird zudem erst dann als erworben betrachtet, wenn alle diese Teilsysteme nicht nur vorhanden sind, sondern zusätzlich eine adäquate Interaktion zwischen ihnen existiert und, sofern notwendig, andere, außerlinguistische Faktoren (wie beispielsweise soziolinguistische Adäquatheit) erfüllt sind, um die sprachliche Kommunikation zwischen Individuen zu ermöglichen.
Autorenportrait
Dr. Lastenia Arencibia Guerra wurde in Las Palmas de Gran Canaria, Spanien geboren. Sie studierte Romanistik und Sprachwissenschaft des Deutschen an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie promovierte im Fach Romanistik mit dem Schwerpunkt frühkindlicher Bilinguismus.