Beschreibung
Kein Kunstwerk ist angemessen erfahrbar ohne Empfindung, ohne Affekt. In die Wahrnehmung der Form gehen notwendig Affekte ein, ebenso wie umgekehrt die Form zwangsläufig unsere Affekte beeinflusst und unter Umständen verändert. Affekte sind außerdem konstitutiver Bestandteil der Form selbst: Sie werden in die künstlerische Form eingeschmolzen und damit transformiert. Affekte werden so Teil der ''ästhetischen Idee'' (Kant) des Kunstwerks. Anhand einer kritischen Analyse von Kants ''Kritik der Urteilskraft'', einer Darstellung und Kritik der Freud¿schen ästhetischen Theorie sowie einer Vorstellung neuerer Ansätze psychoanalytischer Kunstinterpretation wird der Zusammenhang von Affekt und Form sowohl für die Rezeption als auch für die Produktion von bildender Kunst gezeigt. Zugleich wird dies an Bildbeispielen, insbesondere an Dürers ''Melencolia I'', veranschaulicht.
Autorenportrait
Manfred Clemenz war Professor für Soziologie/Klinische Sozialpsychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Psychologischer Psychotherapeut, Gruppenanalytiker (DAGG) und Supervisor in freier Praxis sowie Kunsthistoriker (MA). Seine Bilder und Objekte wurden ausgestellt.
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