Beschreibung
Vor mehr als 50 Jahren wurde in Deutschland eine Psychiatriereform eingeleitet, die aus den vormaligen Anstalten ein gemeindeorientiertes System sozialpsychiatrischer Hilfen formte. Von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart bettet Christian Reumschüssel-Wienert die Entwicklung der Psychiatrie in die sozioökonomische, politische und kulturelle Entwicklung der Bundesrepublik ein. Eine integrierte Sichtweise berücksichtigt sozialpsychiatrische Diskurse ebenso wie psychiatrie- und behindertenpolitische Aspekte in klinischen und außerklinischen Kontexten. Es zeigt sich, dass die Sozialpsychiatrie gesellschaftliche Modernisierungsschübe reflektiert und nachholend umsetzt.
Rezension
»[Das Buch] liest sich flüssig, wirkt kognitiv trainierend und präventiv gegen den stets drohenden demenziellen Erinnungsverlust.«
Martin Osinski, Soziale Psychiatrie, 1 (2022)
»Die sehr lesenswerte Studie [...] dokumentiert nicht nur die Geschichte eines die bundesdeutsche Psychiatriereform prägenden Verbandes, sondern formuliert für die DGSP und die Sozialpsychiatrie die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte.«
Thomas R. Müller, Dr. med. Mabuse, 255 (2021)
»Der Autor Christian Reumschüssel-Wienert hat nicht bloß differenziert, sondern lebhaft in die Geschichte eines unverzichtbaren Motors der (Weiter-)Entwicklung der psychiatrischen Versorgung geschaut.«
Christoph Müller, https://pflege-professionell.at, 06.11.2021
»Die Leserschaft darf eine ›interessante, manchmal sogar aufwühlend[e]‹ Lektüre erwarten, die für jede weitere Auseinandersetzung zu Aspekten der Psychatriereform ausgesprochen nützlich sein kann.«
Felicitas Söhner, www.globkult.de, 21.10.2021
»Eine derartige zugleich globale und dann auch wieder sehr vertieft spezielle Zeitgeschichte der Psychiatrie nach dem Zweiten Weltkrieg [gibt es] in Deutschland sonst nirgends zu lesen.«
Tilman Steinert, Psychiatrische Praxis, 7 (2021)
»Ein überfälliges, in den Quellen breit angelegtes, überaus fleißiges Werk, welches in dieser Detailtiefe und Akzentuierung einzigartig ist. Es sollte in der Sozialpsychiatrie wahrgenommen, gelesen und auch als Aufruf zur Modernisierung der DGSP verstanden werden.«
Christian Zecher, Psychosoziale Umschau, 3 (2021)
Besprochen in:
Peripherie, 42/2 (2022), Gerhard Hauck