Beschreibung
»Fungible Personen« seien die römischen Juristen gewesen, sagte Friedrich Carl von Savigny und erklärte die Abwesenheit von Individualität zum Ideal der Rechtsarbeiter. Justitia sind die Augen verbunden, Richter sollen »ohne Ansehen der Person« urteilen, auf Distanz gehen - auch zu sich selbst.
Was aber lässt sich biografisch noch berichten, wenn das Ideal internalisiert wird und zum Lebensstil gerinnt? Wenn man Diener der Sache ist und Neutralität die sinnstiftende Selbstbeschreibung? Johanna Rakebrand entfaltet das Leben Ludwig Freges (1884-1964), des ersten Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts, vor dem Panorama des Banalen und Bedeutsamen und fragt dabei nach den Bedingungen, die den Einzelnen als Person in der Justiz verschwinden lassen.
Rezension
»Außergewöhnlich lesenswert!«
Sarah A. Bachmann, Archiv des öffentlichen Rechts, 145/4 (2020)
»It is Johanna Rakebrands achievement to have deconstructed this life between paper pages, and to have highlighted the legal, spatial and personal elements that constitute a ›Rechtsmensch‹.« Thomas Clausen, Rechtsgeschichte, 28 (2020)
»Rundum empfehlenswerte Lektüre.«
Richard Häußler, Deutsches Verwaltungsblatt (DVBI), 7 (2020)