Beschreibung
Welche Alltagspraxen führen dazu, dass sich behinderte Identitäten ausbilden? Durch die Dokumentation der 16 Lebensgeschichten und -entwürfe von Menschen mit ›geistiger Behinderung‹ geht Hendrik Trescher der Frage nach, wie diese ihren Alltag erfahren.
Er legt dar, wie diese Menschen in ihrem Lebenslauf immer wieder an Diskursteilhabebarrieren stoßen und so letztlich behindert werden. Wie komplex und gleichsam radikal wirkmächtig solche Barrieren sein können, zeigt er u.a. durch Aufdecken der Zusammenhänge zwischen Behinderung und der Funktionslogik von Hilfestrukturen, die - häufig auch in ihrer Ausprägung als pädagogische Protektorate - letztlich selbst behindernd wirken.
Rezension
»Eine äußerst gelungene Arbeit, die mit der machtkritischen Betrachtung der Praktiken des Bereichs Wohnen in der Behindertenhilfe sehr anschaulich und empirisch fundiert herausarbeitet, wie ›geistige Behinderung‹ institutionell (re-)produziert wird.«
Tobias Buchner, Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 40/2 (2018)
»Eine überaus anregende, begrifflich klar justierte und vielfältige Fallstudie.«
Manfred Jödecke, www.socialnet.de, 18.09.2017
Besprochen in:
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 7-8 (2017)