Beschreibung
Walter Benjamins »Programm eines proletarischen Kindertheaters« (1929), das nicht nur durch die Kindertheaterarbeit von Asja Lacis und der russischen Theateravantgarde, sondern auch von Untersuchungen zum barocken Trauerspiel sowie zum Theater Bertolt Brechts inspiriert wurde, beschreibt einen von Autorität und Hierarchie befreiten Spiel- und Übungsraum, der gerade dem kindlichen Erleben und Verhalten entgegenkommt.
Vor dem Hintergrund des bisher eher unentdeckten Motivs der Straße im Denken Walter Benjamins stellt Karin Burk die spielerische, dem Kind eigentümliche Idee seines Kindertheaters heraus: Auf prätheatralische Formen zurückgreifend steht es dem Karneval und der Performance nahe, was seine revolutionäre Invention unterstreicht.
Rezension
»The great strengh of Burk's study consists in the meticulous care she takes to unravel the conceptual vocabulary that permeates the thinking and practice of all three vanguardists, and the new intratextual trajectories she identifies in the thought of Benjamin.«
Phoebe von Held, Das Brecht-Jahrbuch, 42 (2018)
»Spannend [besonders] da, wo man Anklänge und das Erbe der russischen Avantgarde und dessen, was Benjamin in seiner Programmschrift fordert, in der heutigen Kinder- und Jugendtheaterarbeit erkennt.«
www.samtundselters.de, 11.07.2016
»Die Publikation ist insbesondere für Theaterwissenschaftler, Theaterpraktiker, Kulturschaffende insgesamt sowie in Teilen auch Pädagogen oder Erziehungswissenschaftler eine Fundgrube vielfältiger Reflexionen und Verweise quer durch die Kultur-, Kunst- und Theatergeschichte, die bis in heutige performative Theaterpraktiken und aktuelle Überlegungen zur frühkindlichen Erziehung hineinreichen.«
Bettina Brandi, www.socialnet.de, 28.06.2016
Besprochen in:
Zeitschrift für Theaterpädagogik, 10 (2016), Florian Vaßen
Das Brecht-Jahrbuch, 42 (2018), Phoebe von Held