Hat Strafrecht ein Geschlecht?
Zur Deutung und Bedeutung der Kategorie Geschlecht in strafrechtlichen Diskursen vom 18. Jahrhundert bis heute
Temme, Gaby / Künzel, Christine
Erschienen am
22.07.2010
Beschreibung
Geschlechter vor Gericht – in strafrechtlichen Diskursen spielt die Kategorie Geschlecht eine zentrale Rolle. Dieses »Gendering« steht im Zentrum der interdisziplinären Anthologie.
Rezension
»Die Antworten sind nicht nur für Juristinnen spannend zu verfolgen.«
»In diesem Buch stellt sich das Strafrecht als repressive Institution dar, die geschlechtliche Arbeitsteilung, Hierarchisierung der Geschlechterrollen und Schichtzugehörigkeit ständig reproduziert: Deswegen, und nicht weil es ›männlich‹ ist, ist es auch abzuschaffen.«
»Das Thema des Bandes [ist] als wichtig anzusehen. Geschlechtertugenden spielten nämlich vor allem in geschichtlicher Perspektive bei der Strafzumessung durchaus eine bedeutsame Rolle. Dies sprechen die beiden Herausgeberinnen in ihrer hervorragenden Einführung in die Problematik auch an.«
»Das Wissen aus solchen Untersuchungen könnte dem Strafrecht und den Gerichten dazu verhelfen, die Maxime der Gleichbehandlung in die Spruchpraxis umzusetzen [...] – bis es annähernd stimmt, dass vor dem Gesetz alle gleich sind.«
Besprochen in:www.landesfrauenrat-berlin.de, 25.01.2011www.frauenrechte.de, 3 (2011), Kathrin BurbullaZeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 128 (2011), Hiram Kümper
»Grundton des Buches ist die Erkenntnis, dass die Kategorie ›Geschlecht‹ alleine nicht ausreicht, um Diskriminierung zu erklären.In diesem Sinne geht es auch hier um eine gewisse ›Ganzheitlichkeit‹, deren Operationalisierung unbedingt anzugehen ist. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben Gaby Temme und Christine Künzel mit diesem Band getan.«