Krieg im Frieden
Paramilitärische Gewalt in Europa nach dem Ersten Weltkrieg
Gerwarth, Robert / Bischoff, Ulrike / Horne, John
Erschienen am
01.10.2013, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Als im November 1918 die Waffen an der Westfront schwiegen, hofften viele Zeitgenossen nach vier Jahren des industriellen Massensterbens auf ein Ende der Gewalt. Doch der erste Weltkrieg, die 'Urkatastrophe' des 20. Jahrhunderts, endete nicht im November 1918. In Russland, Ost- und Mitteleuropa, aber auch in Irland, Anatolien und dem Nahen Osten mündete der Krieg in eine Vielzahl von Revolutionen, Bürgerkriegen und blutigen Grenzkonflikten, die erst Ende 1923 abebbten. Über vier Millionen Menschen - mehr als alle gefallenen Soldaten Frankreichs, Großbritanniens und der USA zusammen - sollten in diesen vielfach vergessenen Konflikten ihr Leben lassen. Die Bedeutung dieser Auseinandersetzungen liegt aus heutiger Sicht einerseits in ihrer zerstörerischen Natur, andererseits in ihren Folgewirkungen für den weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts: Es waren die 'Nachkriegskonflikte', in denen eine neue Logik der entgrenzten Gewalt gegen 'Klassen-' und 'Rassenfeinde' erstmals massenhaft zur Anwendung kam.
Autorenportrait
Robert Gerwarth, geb. 1976, ist Professor am University College in Dublin und Gründungsdirektor des dortigen Zentrums für Kriegsstudien. Er ist Fellow der Royal Historical Society und Mitglied der Irischen Akademie der Wissenschaften.Veröffentlichungen u. a.: Reinhard Heydrich. Biographie (2011); Der Bismarck-Mythos. Die Deutschen und der Eiserne Kanzler (2007, ausgezeichnet mit dem Fraenkel Prize) John Horne, geb. 1949, lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am Trinity College Dublin. Er ist Direktoriumsmitglied des Historial de la Grande Guerre in Péronne und Mitglied der Irischen Akademie der Wissenschaften. Auf Deutsch erschien zuletzt sein Buch Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit (2004).