Beschreibung
Eine Rekonstruktion von Kosellecks Œuvre und dessen Verortung im Kontext seiner intellektuellen Nachbarschaften zu Karl Löwith, Hans-Georg Gadamer, Carl Schmitt u. a.
»Sprache und Geschichte« ist nicht nur der Titel einer Buchreihe, die Reinhart Koselleck herausgegeben hat, sondern das Leitthema seines wissenschaftlichen Lebenswerkes. Die Frage nach den sprachlichen Bedingungen der Geschichte prägt Kosellecks bahnbrechende Arbeiten zur Begriffsgeschichte ebenso wie seine Studien zur Geschichte der Aufklärung und zur Theorie historischer Erkenntnis. Im Hintergrund steht dabei auch eine lebensgeschichtliche Prägung, die Koselleck 2003 auf die Formel gebracht hat: »Krieg und Russische Gefangenschaft = Erfahrungswissenschaft«.
Dauerhaft aktuell bleibt Kosellecks Einsicht in den unhintergehbaren Zusammenhang und die unaufhebbare Asymmetrie von Sprache und Geschichte: »Geschichte ist immer mehr oder aber weniger, als begrifflich über sie gesagt werden kann - so wie Sprache immer mehr oder weniger leistet, als in der wirklichen Geschichte enthalten ist.«
Autorenportrait
Reinhart Koselleck
(1923–2006) war Professor in Bochum, Heidelberg und Bielefeld. Er war Mitglied zahlreicher Akademien und Kollegien; Träger u.a. des Preises des Historischen Kollegs 1989, des Sigmund-Freud-Preises 1999 und des Historikerpreises der Stadt Münster 2003. Seine grundlegenden Studien zur europäischen Aufklärung, Begriffsgeschichte und Theorie der Geschichte wirkten über die Fachgrenzen der Geschichtswissenschaft hinaus.
Die Herausgeber
Carsten Dutt, Dr. phil., geb. 1965, ist seit 2012 Assistant Professor of German an der University of Notre Dame (USA). Veröffentlichungen u.a.: Reinhart Koselleck: Vom Sinn und Unsinn der Geschichte, (Hg., 2010).
Reinhard Laube, Dr. phil, geb. 1967, ist Historiker und wissenschaftlicher Bibliothekar. Seit 2011 ist er Leiter der Abteilung Handschriften und Alte Drucke und seit 2012 zweiter stellv. Direktor der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover.