Beschreibung
New York war gegen Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg ein Sammelbecken für Avantgarde-Photographen, die aus Europa emigriert waren, und für eine neue Generation junger, aufstrebender Photographen. Kurz nach seiner Ankunft in der pulsierenden Großstadt begann Hermann Landshoff – der 1905 in München geboren wurde, 1933 nach Paris zog und ab 1941 in New York lebte, wo er 1986 starb – seine Kollegen zu portraitieren, die er zum Teil schon in Paris kennengelernt hatte. Seine Portraitsammlung, die sich heute wie ein „Who is who“ der Photographenszene liest, war ein persönliches Langzeitprojekt Landshoffs. Bisher wurde diese Serie nie in Gänze veröffentlicht, ihr Umfang ist einzigartig.
Anders als bei den Modeaufnahmen ist Landshoff bei diesen Portraits weniger Regisseur. Er ließ sich vielmehr auf ein Inszenierungsspiel mit den Photographen ein, wodurch Bildnisse entstanden, die von einer freundschaftlich-kollegialen Beziehung zeugen und in einem spannungsreichen Verhältnis zur Arbeit der Portraitierten stehen. Die Liste der Namen ist eindrucksvoll und reicht von Berenice Abbott, Cecil Beaton, Walker Evans, Brassaï, André Kertesz, Alfred Stieglitz bis Robert Frank, Horst P. Horst, Lisette Model, Paul Strand, Richard Avedon und vielen mehr.
Ulrich Pohlmann, Leiter der Sammlung Fotografie und Hüter des Landshoff-Nachlasses daselbst, hat einen einführenden Text und Biographien zu den Photographen verfasst.